Morgenlatte

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Morgenlatte-Definition

Was ist eine Morgenlatte und welche Ursachen gibt es für die nächtliche Erektion? Und was ist, wenn sich diese gar nicht erst einstellt? Gibt es einen Irrglauben in dieser Hinsicht? Alle Antworten auf diese Fragen hält der Artikel bereit.

Definition: Morgenlatte

Die Bezeichnung Morgenlatte ist umgangssprachlich. Gemeint ist damit die nächtliche Erektion, die am Morgen beim Aufwachen noch vorhanden ist. Die meisten Männer kennen dieses Gefühl, das nicht immer etwas mit sexueller Erregung zu tun hat, denn sowohl ältere Männer als auch kleine männliche Babys haben sie.

Früher hieß es verbreitet, dass eine volle Blase für die nächtliche Erektion ursächlich ist. Doch das ist so nicht richtig. Vielmehr liegt die Ursache vermutlich im Schlaf. Nämlich bei einer der verschiedenen Traumphasen. Sie tritt von vier bis sieben Uhr häufiger auf. Der offizielle Name dafür ist die REM-Phase.

REM ist die Abkürzung für Rapid Eye Movement. Gemeint ist damit das rasche Bewegen der Augen. In dieser Phase sind Atmung und Puls schneller, wodurch auch die Durchblutung des Penis steigt. Er wird darüber hinaus vermehrt mit Sauerstoff angereichert. Dadurch kommt es zu den nächtlichen Erektionen. Es handelt sich lediglich um die vergangene Erektion.¹

Ursachen einer Morgenlatte

Warum es genau zu dieser Erektion kommt, konnte noch nicht ganz geklärt werden. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass sie sich aufgrund mehrerer körperlichen Prozesse beim Schlafen bildet. Hierbei sind einige Dinge von besonderer Bedeutung.

Das sind zum Beispiel die Reize bei der REM-Phase. Neben den bereits genannten Vorkommnissen in der REM-Phase werden verschiedene Nerven beansprucht. Das und die stärkere Durchblutung sorgen dafür, dass der Penis sich in dieser Phase versteift. In den frühen Morgenstunden steigt der Anteil der REM-Phase deutlich an. Daher ist es ziemlich sicher, dass der Mann mit einer Morgenlatte erwacht. Sie ist die letzte Erektion, die sich in der Nacht gebildet hat.

Aber auch die Produktion von Testosteron nimmt in der Nacht zu. Der Testosteronspiegel erreicht am Morgen beim Mann seinen Höhepunkt. Auch das kann die Wahrscheinlichkeit einer Erektion erhöhen. Darüber hinaus kommt es zur vermehrten Ausschüttung von verschiedenen Botenstoffen. So glauben bestimmte Forscher, dass nachts mehr Stickstoffmonoxid produziert wird. Dabei handelt es sich um einen Botenstoff, der die Muskulatur entspannt. Vor allem die männliche Muskulatur. Das verbessert die Durchblutung im Körper und hat eine Erektion zur Folge. Es gibt allerdings noch keine konkreten Studien zu dieser Annahme.²

Abwesenheit nächtlicher Erektionen

Falls am Morgen keine Erektion vorhanden ist, kann das verschiedene Gründe haben. Kommt das nicht besonders häufig vor, ist das kein schlimmes Zeichen. Es bildet sich nämlich nur eine Erektion, falls die REM-Phase und das Aufwachen gemeinsam auftreten. Daneben gibt es noch viele andere Gründe für das Ausbleiben der morgendlichen Erektion.

Wer in einer anderen als der REM-Phase aufwacht, hat keine Erektion. Das ist möglich, wenn Männer durch äußere Reize aufwachen oder das Aufwachen nur langsam vonstattengeht. Dann ist die Erektion bereits wieder verschwunden, ohne dass der Mann diese überhaupt bemerkt hat. Ein Grund zur Sorge ist vorhanden, sofern sich innerhalb eines langen Zeitraums keine Erektion mehr einstellt, obwohl sich im Leben des Mannes nichts verändert hat. Falls die Erektion nicht mehr so hart ist, kann das ebenfalls ein Anlass zur Sorge sein. Das permanente Fehlen der Erektion kann ein erstes Indiz für den Anfang der erektilen Dysfunktion sein.

So ist die Erektion am Morgen nicht nur ein Zeichen für die gesunde Potenz, sondern auch für die funktionierende Bildung der Hormone oder die geschlechtliche Gesundheit. Daher dient die morgendliche Erektion der Ursachenforschung im medizinischen Bereich und wird auch in klinische Studien einbezogen, um die männliche Gesundheit zu erforschen.

Es gibt also viele Gründe für das Fehlen der Erektion am Morgen. Diese können lediglich banaler Natur sein, aber auch ein gesundheitliches Risiko darstellen. Möglich sind Umstellungen der Schlafenszeit, psychische Faktoren oder körperliche Krankheiten.

Hat sich die Schlafenszeit geändert, bringt das den Zyklus ziemlich durcheinander. Schon kleinste Veränderungen können der Grund sein, dass das Aufwachen und die REM-Phase nicht mehr gemeinsam auftreten. Das verhindert dann das Bilden einer Morgenlatte. Hier muss sich jedoch noch niemand großartige Sorgen machen. Falls Männer unter Schlafstörungen leiden, kann das Ausbleiben der Morgenlatte ebenfalls möglich sein. Selbiges ist auch bei Männern möglich, die an Schlafapnoe erkrankt sind, also Atemaussetzer beim Schlafen haben.

Stress führt dazu, dass im Körper verstärkt Cortisol gebildet wird. Dabei handelt es sich um ein Stresshormon, dass die Erektionsfähigkeit beeinträchtigen kann und dadurch auch das Bilden der Morgenlatte. Die erektile Dysfunktion auf der Basis körperlicher Ursachen sorgt dafür, dass die Morgenlatte fehlt. Handelt es sich dabei aber um psychische Ursachen, dass sie sich trotzdem am Morgen einstellt.

Wer an einem Testosteronmangel leidet, wartet am Morgen oft vergeblich darauf. Durch die Gabe von Testosteron kann die Häufigkeit jedoch erhöht werden, mit einer Morgenlatte aufzuwachen. Grund zur Sorge geben jedoch verschiedene körperliche Erkrankungen. Sie können sich negativ auf die Bildung der Morgenlatte auswirken. Das kann bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Depressionen möglich sein. Darüber hinaus begünstigen auch verschiedene Medikamente, zum Beispiel Schmerzmittel oder Antidepressiva oder Übergewicht das Ausbleiben der Morgenlatte.²

Morgenlatte – Irrglaube

Bei vielen Menschen besteht immer noch ein Irrglaube, sobald es um die Morgenlatte geht. Es ist zwar noch nicht abschließend abgeklärt, weshalb sich die Morgenlatte genau bildet, klar ist allerdings, dass eine volle Blase oder Träume mit sexuellem Inhalt nicht in erster Linie für die Morgenlatte sorgen. Allerdings haben sie zumindest einen Einfluss darauf.

Träume mit erotischem Inhalt erzeugen oft im Schlaf eine Erektion. Allerdings sind sie nicht der Hauptgrund für die Morgenlatte nach dem Aufwachen. Das liegt daran, dass Erotik Träume gar nicht so oft vorkommen, wie viele Männer vielleicht glauben, nämlich zu ungefähr acht Prozent aller Träume.

Auch die volle Blase ist nicht für die Morgenlatte verantwortlich. Das lässt sich ganz einfach erklären. Die volle Blase kommt mit der Prostata in Berührung, sodass der Penis ein wenig stimuliert wird. Daher glauben viele Menschen, dass die volle Blase die Morgenlatte auslöst. Doch das stimmt nicht, denn dafür gibt es verschiedene Gegenbeweise. Die Morgenlatte bildet sich auch, wenn der Mann nachts auf Toilette geht. Andererseits geht die Latte morgens auch zurück, falls der Mann nicht auf die Toilette geht.²

Quellennachweise

¹ Mylife.de: Morgenlatte. Online verfügbar unter: https://www.mylife.de/sexualitaet/morgenlatte/#was-ist-eine-morgenlatte, zuletzt geprüft am 05.05.2022.

² Gospring.de: Was tun, wenn die Morgenlatte plötzlich ausbleibt. Online verfügbar unter: https://www.gospring.de/fachartikel/die-morgenlatte-ploetzlich-ausbleibt#warum_haben_maenner_eine_morgenlatte, zuletzt geprüft am 05.05.2022.