Auf der Spielwiese der sexuellen Aktivitäten gehört das Glory Hole derzeit zu einer immer beliebter werdenden Variante des meist anonymen Geschlechtsverkehrs. Diese Praktik findet sich in Sex- und Swingerclubs ebenso wie in Pornokinos wieder. Daneben können Anhänger dieser erotischen Handlung aber genauso diverse Park- und Rastplätze ansteuern. Diese Art der erotischen Vergnügung ist im Fall des Glory Hole nicht ganz ungefährlich. Vor allem dann, wenn unbekannte Teilnehmer ungeschützt daran teilnehmen.
Über die Bedeutung des Begriffs, die Entstehung der Praktik an sich und ihre Vorzüge, aber auch Gefahren können Interessierte sich nachfolgend informieren.
Inhaltsverzeichnis
Definition: Glory Hole
Wörtlich übersetzt bedeutet der Begriff „herrliches Loch“. Der Begriff wurde zunächst männlicher Natur geprägt und bezeichnet ein Loch in der Wand in einem Bretterverschlag oder einer Kabinenabtrennung, durch das verschiedene sexuelle Handlungen zur Stimulation und Befriedigung vorgenommen werden.
Geschichte und Entstehung des Begriffs Glory Hole
Ursprünglich war das Glory Hole eher in der Gay-Szene angesiedelt. Wobei im 17. Jahrhundert wohl kaum von einer Szene gesprochen werden konnte. Dennoch stammt das erste bekannte Lustloch aus jener Zeit. Dokumentiert ist, dass das Londoner Blog-House im Savoy Hotel¹ solch eine Vorrichtung hatte und diese auch rege genutzt wurde. Es liegt auf der Hand, dass es dabei sicherlich um anonymen Sex unter Männern ging. Die Anonymität schwul geprägter Männer war damals elementar wichtig, zumal Homosexualität praktisch weltweit verboten war. Bei einem Glory Hole wie dem im Hotel Savoy konnten sich die Herren ihrer Lust hingeben, ohne hinterher erkannt und dadurch denunziert zu werden.
Auch in den folgenden Jahren und Jahrhunderten war das Glory Hole vorrangig im Bereich der Homosexualität angesiedelt. Bis zum Beginn der 80er Jahre fand sich der Begriff immer wieder im Zusammenhang mit schwuler Pornografie. Das Glory Hole unterlag jedoch auch dem Wandel der Zeit und einer gewissen Emanzipation im Bereich der Sexualität. Die Selbstbestimmung der weiblichen Lust hat mittlerweile Einzug gehalten. Frauen stehen zu ihrer Lust und sind fordernd geworden. So wird das Glory Hole nicht länger nur in dunklen öffentlichen Toiletten gefunden, sondern gehört zur bunten Landschaft in einschlägigen Clubs oder Lichtfilmhäusern.
Funktion von einem Glory Hole
Bereits im Vorfeld wurde das Loch in der Wand erwähnt. Zwischenzeitlich handelt es sich nicht mehr nur um ein Loch. Es ist durchaus möglich, dass sich mehrere Löcher in unterschiedlichen Höhen an den Wänden und Vorrichtungen befinden. Das dient der Abwechslung und räumt Teilnehmer des sexuellen Vergnügens mehrere Möglichkeiten ein. Meist befindet sich ein Loch jedoch in Hüfthöhe oder knapp darunter.
Das Glory Hole wurde vorrangig für oralen und analen Verkehr genutzt. Mittlerweile sind Anhänger dieser Praktik erfinderisch geworden. Sowohl für den klassischen Handjob als auch für vaginalen Verkehr eignet sich das Glory Hole. Den besonderen Nervenkitzel dabei macht die mögliche Anonymität der Teilnehmer aus. Von einer Wand getrennt können so zwei sich völlig fremde Menschen Geschlechtsverkehr haben, ohne jemals zu erfahren, wen sie gerade befriedigen. Letztlich macht der Reiz des Verbotenen und das Verruchte die Lust auf ein Glory Hole aus. Manchmal ist es auch der schnelle und unverfängliche Sex, der hinter der Ausübung dieser sexuellen Variante steckt.
Auf einschlägigen Seiten werben Interessensgruppen für anonyme Treffen. Auf diese Weise fühlen sich die unterschiedlichsten sozialen Stufen zu so einem Rendezvous berufen. Es geht schon lange nicht mehr nur um Schwule. Gelangweilte Hausfrauen, lustvolle Geschäftsreisende, LKW-Fahrer oder auch Priester folgen solchen Einladungen. Generell ist das Glory Hole eine sehr gute Alternative für schnellen Sex ohne Verpflichtungen und weitere Kontaktmöglichkeiten. Praktiziert werden kann die Glory Hole Technik an vielen außergewöhnlichen Orten.
Sexuelle Befriedigung mit einem Glory Hole
Die Lustlöcher bieten Spaß für jedes Geschlecht. Während es vorrangig um den Hand- oder Blowjob geht, findet vermehrt vaginaler oder analer Verkehr an solchen Lokalitäten statt. Frauen und Männer mit der Lust auf ein zwangloses sexuelles Abenteuer setzen sich hinter die Wand oder in die Kabine und warten bis ein Interessent die andere Seite aufsucht. Ohne Gespräche geht es anschließend direkt zur Sache. Der Mann steckt sein Geschlechtsteil durch das Loch und die Frau kann es nun mit den Händen oder Lippen liebkosen und verwöhnen.
Bei mehreren Löchern unterschiedlicher Höhe ist es außerdem möglich, dass die Frau sich vor ein Glory Hole stellt, um sich dann den Penis in die Vagina oder den After einzuführen. Der Mann nimmt dann die Frau wie beim normalen Geschlechtsverkehr von hinten, bis beide ihre Befriedigung gefunden haben.
Regelmäßig finden bei einem Treffen mit einem Glory Hole regelrechte Gruppensex-Partys statt. In diesem Fall gibt sich eine Frau mehreren Männern hin, befriedigt diese nacheinander und genießt dabei vollkommen unerkannt zu sein. Gleiches gilt auch für schwule Teilnehmer. Wichtig ist es beim Glory Hole, dass eben die Wand als Sichtschutz zwischen den Sexpartnern dient. Das gibt dem Geschehen den besonderen Kick und verleitet dazu, sich hemmungsloser und wilder zu geben.
Tatsächlich bietet ein Glory Hole auch Abwechslung und Spannung in Partnerschaften. Nicht selten spielen Pärchen Rollenspiele an Orten, die ein Lustloch bieten. Manchmal nutzen es Paare zusätzlich bei einem Besuch im Swingerclub. Die Wand lässt bei letzterer Variante offen, ob die Frau nun den Partner befriedigt hat oder einen ihr vollkommen Fremden. Der besondere Reiz dieser Technik findet zunehmend Anhänger und erfreut sich wachsender Beliebtheit.
An welchen Orten gibt es ein Glory Hole?
Die Orte mit Glory Hole sind vielfältig und teilweise überraschend. Die augenscheinlich unorganisierte Szene nutzt bevorzugt öffentliche Toiletten auf Parkplätzen oder Rastanlagen entlang der Autobahn. Locations können leicht im Netz gefunden werden, Teilnehmer berichten dabei auch über ihre Erfahrungen² und darüber, ob dort wirklich Sex mit Glory Hole praktiziert wird.
Clubs und Bars der Erotikszene haben diese erotische Spielart ebenso für sich entdeckt. Hier jedoch ist es nicht ganz so anonym, wie an öffentlichen Plätzen oder gar Pornokinos. Denn die Swinger oder Freier wissen wohl, in welchem Etablissement sie sich befinden. Gegenüber den oftmals kostenlosen Möglichkeiten der Befriedigung in den Abendstunden in öffentlichen Toiletten muss der Nutzer in Clubs natürlich für den Dienst durch das Glory Hole bezahlen. Allerdings ist dort das gesundheitliche Risiko deutlich geringer, da Kondome vorgeschrieben sind.
Private Anbieter der Glory Hole-Liebhaber haben zusätzliche Orte, wie stillgelegte Fabriken oder verlassene Gebäude, die dem Zweck der sexuellen Befriedigung dienen sollen. Bei solchen Lokalitäten sollte unbedingt darauf geachtet werden, ob das Betreten überhaupt sicher ist. Außerdem kann hier leicht gegen Gesetze verstoßen werden, da es sich beim unbefugten Betreten von Gebäuden schnell um Hausfriedensbruch handeln könnte.
Glory Hole und Kabinensex
Als Kabinensex wird eine spezielle Form der Prostitution in Wien bezeichnet. Provisorisch errichtete Bordelle beherbergen Zimmer, die lediglich aus Spanplatten gefertigt sind. In diesen Platten befinden sich Löcher, wie bei einem Glory Hole. Die Lustdame befriedigt den Freier dort meist oral oder mit der Hand. Gegenüber normalen Bordellen ist die Dienstleistung wesentlich günstiger, und kann bereits ab 20 Euro erworben werden.
Gefahren von einem Glory Hole
So befriedigend diese Sexvariante auch ist, sie birgt doch einige Gefahren. Zum einen sollte der Verkehr nur geschützt erfolgen, um sowohl Krankheiten als auch ungewollte Schwangerschaften zu verhindern. Hinzu kommt das Risiko, dass ein Fremder Profit aus der Sache ziehen will. Sollte jemand abwarten, wer hinter der Wand irgendwann hervorkommt, kann Erpressung oder Schlimmeres nicht ausgeschlossen werden. Es gilt also stets sorgfältig abzuwägen, ob ein Glory Hole in einem Club genutzt wird oder ob die Gefahr an abgelegenen Rastplätzen und Toilettenhäuschen in Kauf genommen werden kann. Sind diese Dinge gut durchdacht, steht dem Spaß nichts mehr im Wege.
Eine Auswahl an Glory Holes in Deutschland
Quellennachweise:
¹ Steeltoyz.de: Das Glory Hole – das besonders anonyme Vergnügen. Online verfügbar: https://www.steeltoyz.de/inspiration/gay-ratgeber/gay-ratgeber/das-glory-hole-das-besonders-anonyme-vergnuegen, zuletzt geprüft am 13.04.2022
² Joyclub.de: Erfahrungen, Erlebnisse (Forum). Online verfügbar: https://www.joyclub.de/groups/glory_hole/forum/t1072828.erfahrungen_erlebnisse.html, zuletzt geprüft am 13.04.2022