Tantra

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Unter dem Begriff Tantra wird eine Vielzahl spiritueller Traditionen und Praktiken zusammengefasst, die ihre Ursprünge in den religiösen Traditionen des Hinduismus und Buddhismus haben. Das Thema erstreckt sich über ein weites Spektrum von Praktiken, die von meditativen und rituellen Techniken bis hin zu körperlichen und energetischen Übungen reichen.

Definition: Tantra

Tantra ist eine spirituelle Praxis, die Sexualität als wichtigen Bestandteil der persönlichen und spirituellen Entwicklung betrachtet. Es sieht Sexualität nicht als etwas rein Körperliches, sondern als heilige Handlung und Weg zur Erleuchtung. Die Ausübung von Tantra zielt darauf ab, individuelle Energien zu harmonisieren und auf höhere Bewusstseinsebenen zu erheben, indem Körper, Geist und Seele integriert werden. Durch den bewussten und respektvollen Umgang mit sexueller Energie zielt die Praxis darauf ab, die körperliche und spirituelle Einheit zwischen den Partnern zu fördern und tiefere Ebenen des Bewusstseins zu erreichen.

Im Tantra wird der Prozess selbst als Ziel gesehen. Es geht darum, die im Becken ruhende Energie zu wecken und zu aktivieren. Diese Energie verbindet sich dann mit einem intensiven Gefühl der Freude im Herzen, was Menschen dazu befähigt, neue Höhepunkte der Kreativität und Freude zu erreichen.

Diejenigen, die sich dem Tantra widmen, lernen, sich als Teil eines größeren Ganzen zu fühlen und erleben eine Transformation ihrer Liebe, die von begrenzt und eng zu weit und umfassend reicht. Dies löst starke Gefühle des Glücks aus. Tantra fördert eine Ausdehnung des Bewusstseins und führt zu einer erhöhten Toleranz, Offenheit und Freiheit in den Praktizierenden. Es ist ein Zusammenspiel der weiblichen und männlichen Energien, bekannt als Shiva und Shakti, deren Vereinigung das Bewusstsein auf eine höhere Ebene hebt. Praktizierende erleben Ekstase, ein Heraustreten aus dem gewöhnlichen Bewusstsein, das zu tiefgreifender Transformation führt. Diese Transformation erleuchtet den Alltag und schafft einen Zyklus, in dem die Energie immer wieder aufgeladen wird. Tantra bietet somit eine Gelegenheit, sich selbst tiefgehend zu erkunden und spirituelles Wachstum zu erfahren.

Herkunft und Entstehung

Die Ursprünge des Tantra reichen bis ins alte Indien zurück und sind eng mit dem Hinduismus und Buddhismus verbunden. Über Jahrtausende hat sich die philosophische Ausrichtung entwickelt, wobei es heute auch als eine spirituelle und sexuelle Praxis beschrieben wird. Ziel des Tantras ist es, eine intensive Verbindung zwischen den Partnern herzustellen, indem die männliche und weibliche Energie harmonisiert und vereint werden. Dies führt zu einer tiefen spirituellen Verbundenheit und einem gemeinsamen Erleben des Moments, was eine bewusstere und erfüllendere sexuelle Erfahrung ermöglicht, die sich von konventionellem Sex unterscheidet.

Die Ursprünge der tantrischen Methoden können bis in die vedische Zeit um etwa 1500 v. Chr. zurückverfolgt werden. In diesen Methoden finden sich oft Elemente magischer Vorstellungen der damaligen Zeit. Diese Methoden wurden angewendet, damit das alltägliche Leben erleichtert sowie das Wetter beeinflusst werden konnte. Zusätzlich haben die Methoden bei Geburten unterstützt und vor Krieg oder Schaden geschützt. Dabei wurden verschiedene Geistwesen oder Götter durch komplexe Rituale und Praktiken angerufen, die Mantras, Visualisierungen, spezielle Symbole, Musik, Düfte und Opfergaben umfassten.

Diese Elemente verdeutlichen, dass Tantra eine umfassende Integration materieller und spiritueller Existenz beabsichtigt, bei der alle Aspekte des Lebens als heilig betrachtet und für die spirituelle Entwicklung genutzt werden können.

Vorbereitung auf Tantra Sex

Bei Tantra Sex ist eine sorgfältige Vorbereitung von entscheidender Bedeutung, um eine bewusste und spirituelle Verbindung zwischen den Partnern zu ermöglichen. Diese Form des sexuellen Ausdrucks bietet eine tiefgreifende und erfüllende Erfahrung, durch die sowohl die spirituelle Erhebung als auch die körperliche Lust gefördert wird. In der Regel dauert diese Art von Sex mindestens eine Stunde oder länger, weshalb Paare, die diesen Sex praktizieren möchte, genügend Zeit einplanen sollten.

Eine essenzielle Vorkehrung betrifft die Kommunikation, denn offener und ehrlicher Austausch ist beim Tantra Sex von grundlegender Bedeutung. Bevor der Sex beginnt, sollten beide Partner ihre individuellen Wünsche, Grenzen und Erwartungen klar ansprechen, um ein gegenseitiges Verständnis und Einvernehmen zu erlangen. Des Weiteren ist eine ruhige und gelassene Umgebung erforderlich, in der sich beide Partner entspannt und wohl fühlen können. Das Einbeziehen von ruhiger Musik, Kerzenlicht, angenehmen Düften, Entspannungsübungen oder Meditation kann dazu beitragen, den Geist zu beruhigen und den Körper zu entspannen, was wiederum eine harmonische Atmosphäre schafft. Die Praxis der Achtsamkeit nimmt eine zentrale Rolle ein, da es essentiell ist, dass beide Partner bewusst im Moment verweilen und einander mit Aufmerksamkeit und Respekt begegnen, ohne von störenden Gedanken oder äußeren Einflüssen abgelenkt zu werden.

Zusätzlich können Rituale und Zeremonien in den Sex eingebunden werden, um eine sakrale Atmosphäre zu erschaffen und eine intensivere Bindung zu etablieren. Ein weiterer bedeutender Aspekt des Tantra Sex ist die wechselseitige Verehrung, bei der sich beide Partner mit Wertschätzung, Zuneigung und Respekt begegnen, um eine spirituelle Einheit zu vertiefen und die sexuelle Energie zu lenken.

Es kann hilfreich sein sich im Schneidersitz gegenüberzusetzen, bevor der eigentliche Akt des Sexes beginnt. Denn wenn man sich gegenübersitzt und der anderen Person tief in die Augen blickt kann eine Verbindung zwischen den Partnern hergestellt werden. Dabei ist es abhängig von der individuellen Vorliebe der Partner, ob sie zu diesem Zeitpunkt noch angezogen oder schon nackt sind.

Wie funktioniert Tantra Sex?

Es gibt einen grundlegenden Unterschied zwischen herkömmlichen Geschlechtsverkehr und Tantra Sex und dieser liegt in der spirituellen Verbindung und dem bewussten Erleben von intimen Begegnungen von Paaren. Beim Tantra Sex steht die vollständige Integration von Körper, Geist und Seele im Mittelpunkt, wodurch erst die spirituelle Erfahrung von Liebe, Intimität und Ekstase ermöglicht wird. Dabei trägt die sexuelle Begegnung als heiliges Einheitsritual zur persönlichen und spirituellen Entwicklung bei. Anders als beim konventionellen Sex ist beim Tantra Sex die Langsamkeit und ein bewusster Genuss zentral. Deshalb ist ein Orgasmus auch kein primäres Ziel, da dieser viel mehr als Element des Energieflusses betrachtet wird, das sowohl verzögert als auch intensiver auftreten kann.

Die sexuelle Erregung wird bei dieser Art von Sex vorsichtig und schrittweise aufgebaut. Dabei ist es wichtig, keinen Druck auf einen Orgasmus auszuüben. Außerdem gelten mehrere aufeinanderfolgende Orgasmen als normaler Bestandteil der Erfahrung. Auch Blickkontakt, liebevolle Küsse und zärtliche Berührungen sind beim Sex normal, genauso wie Atemübungen, um den Atem zu synchronisieren und eine tiefere Verbindung herzustellen.

Um die sexuelle Stimulation nach diesen Übungen weiter zu intensivieren, können die Partner eine Tantra-Massage durchführen. Es gibt jeweils eine Massageart für die Frauen (Yoni-Massage) und eine für die Männer (Lingam-Massage), wobei je nach Geschlecht die jeweiligen erogenen Zonen stimuliert werden. Weiterhin können Massagekerzen Sinne anregen und die Intensität der Berührungen verstärken. Die sexuelle Spannung, die während der Tantra-Massage entsteht führt zu einer Steigerung der Lust und letztendlich auf zu den Sexstellungen. Dabei werden beim Tantra Sex Stellungen bevorzugt, die einen intensiven Blickkontakt ermöglichen, wie die Missionarsstellung.

Tantra-Massagen

Tantra-Massagen beinhalten sinnliche und spirituelle Massagetechniken, die sich durch liebevolle und achtsame Berührungen auszeichnen und verschiedene Techniken wie Streicheln oder Klopfen umfassen. Diese Massagen sollen dazu dienen Spannungen zu lösen und die Energie im Körper freizusetzen. Dafür wird unter anderem auf die sinnliche Lust und auf die Förderung der spirituellen und emotionalen Verbindung zwischen dem Massierenden und dem Empfangenden geachtet.

Die zwei bedeutsamsten Tantra-Massagearten sind die Yoni- und die Lingam-Massage, die beide die Wünsche beider Partner respektieren. Beide Arten zielen darauf ab, die sexuelle Energie zu wecken und eine tiefgreifende Verbindung zwischen dem Paar zu fördern. Der Begriff Yoni stammt aus dem Sanskrit und bezeichnet die Vagina, weshalb sich die Yoni-Massage auch auf die erogenen Zonen der Frau konzentriert. Im Gegensatz dazu umfasst die Lingam-Massage die erogenen Zonen des Mannes, weil der Begriff Lingam Sanskrit den Penis bezeichnet. Es wird versucht eine tiefe Entspannung zu erreichen und die sexuelle Erregung zu steigern, indem die erogenen Zonen sanft stimuliert wird.

Einfluss auf die Beziehung

Die Ausübung von Tantra Sex kann zu einer intimeren und erfüllenderen Beziehung führen, da diese Sexpraktik eine tiefe Verbindung zwischen den Partnern fördert und die Bindung stärkt. Deshalb ist diese Art von Sex nicht nur für Partnerschaften, die sich in der Anfangsphase befinden, geeignet sondern auch für langjährige Beziehungen. Drüber hinaus kann man neue Erfahrungen der eigenen Sexualität sammeln, die zu bisher unbekannten Höhepunkten führen können. Diese Höhepunkte können dazu beitragen, dass Körper und Geist harmonieren.

Durch das bewusste füreinander Zeit nehmen wird sowohl die Beziehung gestärkt als auch die persönliche Entwicklung gefördert. Ein weiterer positiver Aspekt dieser Art von Sex ist die vorteilhafte Auswirkung auf die psychische Gesundheit, indem orgasmische Störungen bewältigt werden und das allgemeine Wohlbefinden verbessert wird.

Zusätzlich wird die Kommunikation gefördert, weil beide Partner lernen müssen ihre Bedürfnisse und Grenzen offen zu kommunizieren, wodurch Missverständnisse schnell behoben werden können. Da die Partner sich in die Gefühle des anderen hineinversetzen müssen wird auch die Empathie und das gegenseitige Verständnis gefördert.

Insgesamt bietet Tantra Sex Paaren eine ganzheitliche Erfahrung, die einerseits das sexuelle Vergnügen steigert und andererseits die Bindung der Partner ausbaut. Zusätzlich dazu fördert sie auch noch das persönliche Wachstum.