Fertilität

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Fertilität-Definition

Was ist  Fertilität beziehungsweise die menschliche Fruchtbarkeit und welche Details gibt es zur Entstehung und zu Fruchtbarkeitssymbolen. Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Fruchtbarkeit und Sterblichkeit? Wie viele Kinder bekommen Frauen durchschnittlich und welche Faktoren nehmen Einfluss auf die Fruchtbarkeit und wie? Der Artikel enthält alle wichtigen Informationen dazu.

Definition: Fertilität

Fertilität steht zunächst einmal die Fähigkeit, sich fortpflanzen zu können. Dabei wird die Bezeichnung zur Fruchtbarkeit für Menschen, Tiere und Pflanzen und mehrzellige Organismen genutzt.

Die menschliche Fertilität nimmt in der Medizin einen hohen Stellenwert ein. Es gibt Umstände, die die Fertilität beeinträchtigen können. Dazu zählen Operationen und Genussgifte. Die Fruchtbarkeit kann für einen Zeitraum oder für immer funktionsunfähig sein. Vor allem in den westlichen Ländern lassen sich Menschen absichtlich sterilisieren, um gewollt unfruchtbar zu sein. Dieser Eingriff sollte jedoch nur bei klarem Bewusstsein geplant werden, wenn jemand keine Kinder mehr haben möchte. Die Sterilisation lässt sich in der Regel nicht mehr revidieren.

Menschen erlangen ihre Fruchtbarkeit während der Pubertät im Alter von circa zwölf bis fünfzehn Jahren. Bei Frauen endet die Fertilität durch die Wechseljahre, Männer hingegen können auch in späten Jahren noch Kinder zeugen. Die Fruchtbarkeit kann durch Verhütungsmittel unterbrochen werden. Dazu stehen unterschiedliche Methoden bereit, zum Beispiel die Pille oder das Diaphragma.¹

Begriffserklärung: Fertilität

Der Vorgang der menschlichen Fortpflanzung ist besonders kompliziert, weshalb es dabei häufig zu Problemen kommen kann. Die Fertilität bei Menschen ist leider nicht sehr erfolgreich. Das zeigt sich zum Beispiel an der schlechten Prognose zu Schwangerschaften. Diese liegt höchstens bei 30 Prozent je Eisprung. Jedoch nur bei optimalen Voraussetzungen. Andernfalls ist die Wahrscheinlichkeit noch geringer, schwanger zu werden.

Die Kooperation der einzelnen Faktoren muss tadellos sein, denn die Hormone der Frau regulieren sich untereinander. Sie steuern den Prozess der Eizellreifung, des Eisprungs und des Zyklus. In drei Bereichen erfolgt die Produktion der Hormone, die für die Steuerung des Zyklus verantwortlich sind. Dabei handelt es sich um das sexuelle Zentrum im Gehirn, dem Hypothalamus, der Hirnhangdrüse, also der Hypophyse und insbesondere um die Eierstöcke.

Die Fähigkeit zur Fertilität beim Mann zeigt sich an der Spermienproduktion. Der Weg der Spermien führt durch die weiblichen Genitalien zur Eizelle, um sie zu befruchten. Die Spermien entwickeln sich in den Hoden. Auch hier steuern Hormone den Vorgang. Vor allem die Hirnhangdrüse beeinflusst den Prozess. Ist nicht genügend Testosteron vorhanden, kann das die Zeugungsfähigkeit beeinträchtigen. ²

Die Menschheitsgeschichte beginnt mit einem Gen, das auch bei Fliegen und Mäusen vorhanden und für die problemlose Entwicklung der Eizellen und Spermien sorgt. Falls es jedoch zu Mutationen des Gens kommt, wird die Meiose gestört und kann nicht mehr komplettiert werden. Hier werden vier statt zwei Tochterzellen in den Chromosomen geteilt. Die Fertilität ist beeinträchtigt und Unfruchtbarkeit entsteht. ³

Jede Kultur weltweit hat Fruchtbarkeitssymbole entwickelt. Allerdings unterscheiden sie sich zum Teil deutlich, doch es gibt auch Übereinstimmungen.

Menschliche Fruchtbarkeitssymbole sind allgemeine Darstellungen von Frauen, in Asien gilt dichte Behaarung von Frauenbeinen als Fruchtbarkeitssymbol. Die weibliche Brust ist ein weiteren, schlanke Frauenfiguren aus Ton sind bei den Indus ein Symbol für Fertilität. Bei Mineralen gilt der Rosenquarz als Fruchtbarkeitssymbol, in der Mythologie ist es beispielsweise die Venus von Willendorf oder der Adonis von Zschernitz. Ebenso die Herkuleskeule, Thyros oder die Donarskeule aus dem frühen Mittelalter.

Pflanzliche Symbole zur Fertilität sind der Apfel, die Quitte oder der Granatapfel. Nüsse und Mandeln ebenfalls. Auch der Maibaum, Reis, Pinienzapfen oder die Nikolausrute sind Fruchtbarkeitssymbole. Tierische Symbole für Fertilität sind der Frosch oder die Kröte. Auch der Schwan gilt als solches, der Hase, Eier und die Henne ebenso. In der Mythologie sind der Stier und Stierhoden ein Zeichen für Fertilität. In Afrika ist es das Krokodil. Rind, die Kinnbacken des Esels, die Tigermuschel oder eine Löwenstatue und eine Taube sind Fruchtbarkeitssymbole. Weitere sind das Swastika aus Indien, bei dem es sich um ein Zeichen handelt und die Gegenstände Zemi aus der Karibik sowie das Si Jagur, eine Kanone aus Portugal.

Dem Hasen und dem Ei kommen in Bezug auf Ostern eine besondere Rolle als Fruchtbarkeitssymbole zu. Bei den Römern war der Hase ein Symbol für Fertilität, und zwar deshalb, weil Hasen bis zu viermal jährlich Junge zur Welt bringt. In Deutschland sind Hasen ab Anfang des 20. Jahrhunderts mit Ostern verbunden. Er steht für den Frühling und für Freude.

Das Ei ist in vielen Regionen weltweit ein Symbol für Fertilität. Es steht für das wiederkehrende Leben. Bereits vor circa 5.000 Jahren gab es in China bunte Eier als Geschenk für den Frühlingsanfang. Ebenso galt das Ei für die Germanen und alten Ägypter als Fruchtbarkeitssymbol. Die Christen verehren das Ei als Symbol zur Auferstehung. Ähnlich wie Jesus aus seinem Felsengrab auferstanden ist, schlüpft neue Leben aus dem Ei. Rote Eier stehen für die Farbe der Sonne, des Lebens und des Blutes, das Jesus bei seiner Kreuzigung für die Menschen vergoss.

Bestandserhaltungsniveau: Fertilität

Die Fertilität und die Mortalität, also die Geburtenentwicklung und die Sterblichkeitsentwicklung stehen für die natürliche Bevölkerungsbewegung. Deutschland gehört zu den Ländern mit der niedrigsten Geburtenrate. Hier gegenüber steht die sinkende Sterblichkeitsrate. Die Lebenserwartung in Deutschland steigt.

Durch die niedrige Geburtenrate wird die Anzahl der Kinder reduziert. Schon seit vielen Jahrzehnten ist Deutschland eines der Länder mit der geringsten Geburtenrate. Das ist deutschlandweit im Westen und Osten der Fall. Durch die aktuelle Fertilität sinkt jede Kindergeneration um über 30 Prozent im Vergleich zu den Eltern. Von Bedeutung für das niedrige Niveau ist der hohe Teil kinderloser Menschen und der niedrige Teil an Menschen ab drei Kindern.

Die Geburtenrate sinkt, die Sterberate sinkt ebenfalls, da die Menschen durch eine bessere medizinische Versorgung länger leben.

2019 lag die Geburtenrate deutscher Frauen bei nur noch 1,53 Kindern im Durchschnitt.

Äußere Faktoren, die die Fertilität verändern

Es gibt verschiedene äußere Faktoren, die die Fertilität beeinflussen. Zum Beispiel Stress. Die wichtigsten Bereiche zur Steuerung der Fortpflanzung befinden sich im Gehirn. Sie reagieren sehr empfindlich auf jeden äußeren Einfluss. Stress im Beruf, Arbeitslosigkeit, Konflikte mit dem Partner, Geldnot, Sterbefälle im nahen Umfeld sind für Zyklusstörungen bei der Frau ursächlich, die einen Eisprung verhindern. Bei Männern hemmen sie die Samenproduktion. Klar ist, dass Stress sich oft nicht verhindern lässt, doch es muss ein Ausgleich geschaffen werden durch Erholung und gesündere Ernährung. Dann regeneriert sich auch die Fertilität.

Falsche Ernährung und Über- oder Untergewicht reduzieren die Fertilität ebenfalls. Das zeigt sich an einer Überproduktion von Östrogen und durch Zyklusstörungen. Ebenso ist Leistungssport bei Männern und Frauen eine Ursache für mangelnde Fertilität. Beim Fahrradfahren und starker Hitze leiden die Hoden darunter und dadurch die Samenproduktion. Frauen entwickeln keinen Eisprung mehr.

Hoher Alkoholkonsum beeinträchtigt die Fertilität bei Männern und Frauen gleichermaßen. Bei Frauen stellen sich sehr oft Zyklusstörungen ein, bei Männern nimmt nicht nur die Potenz ab, sondern die Spermienbeweglichkeit und -produktion sinkt. Nach einer Abstinenz von drei Monaten normalisieren sich die Zustände wieder.

Das Rauchen nimmt ebenfalls Einfluss auf die Beweglichkeit und Anzahl der Spermien. Bei Frauen reduziert sich dadurch die Empfängnisquote. Darüber hinaus ist das Risiko einer Fehlgeburt höher. Bei ehemaligen Rauchern verbessert sich die Fertilität nach einigen Wochen wieder.

Äußere Faktoren für Infertilität

  • Stress
  •  falsche Ernährung/Über- und Untergewicht
  •  Leistungssport
  •  Alkoholsucht
  •  starkes Rauchen

Quellennachweise:

¹DocCheck Flexikon (o.J.): Fertilität. Online verfügbar unter:  https://flexikon.doccheck.com/de/Fertilit%C3%A4t, zuletzt geprüft am 25.03.2022.
²Breitbach, Dr. Elmar (2019): Grundlagen der menschlichen Fruchtbarkeit Aus: Grundlagen der menschlichen Fruchtbarkeit. Online verfügbar unter: https://www.wunschkinder.net/theorie/grundlagen-der-fruchtbarkeit/, zuletzt geprüft am 25.03.2022.
³Knopf, Dagmar (o.J.): Relikt der Fruchtbarkeit. Online verfügbar unter: https://www.spektrum.de/news/relikt-der-fruchtbarkeit/575137, zuletzt geprüft am 25.03.2022.
⁴:Online verfügbar unter: https://www.evolution-mensch.de/Anthropologie/Fruchtbarkeitssymbol, zuletzt geprüft am 25.03.2022.
⁵demowanda (o.J.): Fertilität und Mortalität. Online verfügbar unter: https://www.demowanda.de/DE/Bevoelkerung/FertilitaetMortalitaet/fertilitaetmortalitaet_node.html, zuletzt geprüft am 25.03.2022.
⁶Stadler, Dr. med. Andrea: Faktoren, die die Fruchtbarkeit beeinflussen. Online verfügbar unter: https://www.apotheken.de/krankheiten/hintergrundwissen/6270-faktoren-die-die-fruchtbarkeit-beeinflussen, zuletzt geprüft am 25.03.2022.