Der biologische Prozess der Befruchtung ist faszinierend und komplex und markiert den Beginn eines neuen Lebens. Obwohl sich dieser Vorgang bei verschiedenen Lebensformen in seinen Details unterscheidet, teilen alle mehrzelligen Lebewesen dieses grundlegende Fortpflanzungsprinzip. In diesem Beitragen gehen wir genauer auf die einzelnen Schritte der Fertilisation ein und beleuchten dabei auch medizinische Fortschritte wie die künstliche Befruchtung.
Inhaltsverzeichnis
Definition: Befruchtung
Der Prozess der Befruchtung, auch Fertilisation genannt, beginnt, indem eine männliche Samenzelle (Spermium) und eine weibliche Eizelle (Ovum) miteinander verschmelzen, um eine Zygote zu bilden, die den Beginn eines neuen Individuums markiert.
Ablauf einer Befruchtung
Der genaue Prozess einer menschlichen Befruchtung ist komplex und beinhaltet folgende Schritte:
- Ovulation: Der Zyklus beginnt mit der Ovulation (Eisprung), bei der eine reife Eizelle aus dem Eierstock (Ovar) in den naheliegenden Eileiter freigesetzt wird. Dies geschieht in der Mitte des Menstruationszyklus. Die Fertilisation ist am wahrscheinlichsten, wenn der Geschlechtsverkehr einen Tag vor der Ovulation erfolgt.
- Ejakulation: Nach der Ejakulation des Mannes gelangen ca. 300 Millionen Spermien durch die Vagina der Frau in die Gebärmutter und schwimmen in die Eileiter, wo die Befruchtung stattfindet. Die Spermien müssen durch äußere Zellenschichten, die die Eizelle umgeben, dringen, um zur Eizellenmembran zu gelangen. Nur ein Spermium schafft es, die äußeren Schichten zu durchdringen und in die Eizelle einzudringen.
- Verschmelzung: Nachdem das Spermium in die Eizelle eingedrungen ist, lösen sich dessen Kopf und Schwanz auf, und der männliche Kern verschmilzt mit dem weiblichen Kern der Eizelle. Dadurch bildet sich die befruchtete Eizelle in eine Zygote, die das vollständige Material beider Elternteile enthält.
- Zellteilung: Die Zygote beginnt sich in viele Tochterzellen (Blastomeren) zu spalten. Dieser Prozess der Befruchtung nennt man auch Mitose.
- Gebärmutter: Während der Mitose bewegt sich die Zygote langsam durch den Eileiter in Richtung Gebärmutter. Dieser Vorgang dauert ca. drei bis vier Tage.
- Implantation: Nach ca. einer Woche nach der Befruchtung erreicht der sich entwickelnde Embryo (Blastozyste) die Gebärmutter und nistet sich in die Gebärmutterschleimhaut ein, dabei spricht man von einer Implantation (Einnistung). Dort beginnt der Embryo sich zu einem Fötus zu entwickeln.
Dauer einer Befruchtung der Eizelle
Von der Befruchtung bis zur abgeschlossenen Einnistung dauert es ungefähr sieben bis acht Tage, da die befruchtete Eizelle nach etwa fünf Tagen in der Gebärmutterhöhle angekommen ist. Danach dauert es noch etwas Zeit, bis sie ihren Platz an der Gebärmutterwand gefunden und sich eingenistet hat.
Anzeichen einer erfolgreichen Befruchtung
Bei manchen Frauen ist die Einnistung durch Ziehen im Unterleib spürbar. Dieses Symptom wird als Einnistungsschmerz bezeichnet, ist aber dennoch kein evidentes Anzeichen für eine erfolgreiche Fertilisation. Bei manchen Frauen kann sich auch eine leichte Schmierblutung bemerkbar machen, da es beim Einnistungsprozess dazu kommen kann, dass Blutgefäße innerhalb der Gebärmutter verletzt werden können. Oft werden Frauen mit Kinderwunsch durch die Blutung verunsichert, aber dieses Anzeichen ist kein Grund, die Hoffnung zu verlieren. Ein Großteil der Frauen merken von der erfolgreichen Befruchtung nichts, jedoch können empfindliche Frauen wenige Tage später die ersten Symptome einer Schwangerschaft bemerken, darunter Müdigkeit, Übelkeit und Geruchsempfindlichkeit.
Künstliche Befruchtung
Für viele ist die natürliche Befruchtung ein Wunder des Lebens, leider stellt sie für andere Menschen eine Herausforderung dar. In diesem Abschnitt widmen wir uns der künstlichen Befruchtung, einer Reihe von revolutionären medizinischen Techniken, die das Tor zur Elternschaft für diejenigen öffnen, die auf herkömmliche Weise nicht schwanger werden können.
Es gibt vielzählige Stationen, die Betroffene durchlaufen müssen, um sich künstlich befruchten zu lassen. Bevor eine Methode gewählt wird, muss eine ärztliche Diagnose erfolgen, bei der unter anderem die schlechte Spermienqualität oder Probleme wie Endometriose als Grund der Unfruchtbarkeit diagnostiziert werden können.
Es bestehen viele Möglichkeiten, wenn es um die Methoden der künstlichen Fertilisation geht, wobei jede Methode von der individuellen Situation abhängig ist. Die beliebtesten Methoden sind:
- Insemination – Samen werden in die Gebärmutter, den Gebärmutterhals oder Eileiter gespritzt
- In-Vitro-Fertilisation – Reife Eizellen werden entnommen und außerhalb befruchtet
- Intrazytoplasmatische Spermieninjektion – Samen werden vom Hoden direkt injiziert
Für eine ausführlichere Erklärung empfehlen wir unseren Beitrag zum Thema künstliche Befruchtung.