Eine Zwischenblutung kommt bei Frauen häufig vor und ist in den meisten Fällen kein Grund zur Besorgnis. Dieser Artikel behandelt das Thema umfassend und klärt auf, was bei einer Zwischenblutung geschieht, welche Ursachen infrage kommen und wie sich diese behandeln lassen. Ein Artikel nicht nur für Frauen, denn auch Männer sollten über diese Vorgänge Bescheid wissen.
Inhaltsverzeichnis
Definition: Zwischenblutung
Zwischenblutungen treten zwischen den normalen Menstruationsblutungen auf. In den meisten Fällen sind diese Blutungen nicht so stark wie eine normale Blutung, oft kommt es nur zu sogenannten Schmierblutungen. Die Menstruation ist ein komplexer Vorgang, bei dem mehrere Hormone zusammenwirken. Ist das hormonelle Gleichgewicht während eines Monatszyklus gestört, kann es zu einer Zwischenblutung kommen.
Ablauf einer Zwischenblutung
Während des weiblichen Monatszyklus reift im Eierstock ein Ei, was durch verschiedene Hormone (follikelstimulierendes Hormon und luteinisierendes Hormon) ausgelöst wird. In der Mitte des Zyklus löst sich das Ei und es „springt“ zum Eileiter und wandert von dort in die Gebärmutter. In der Gebärmutterschleimhaut wirkt außerdem das Hormon Progesteron, das kurz nach dem Eisprung ausgeschüttet wird. Kommt es zu keiner Befruchtung der Eizelle, verringert sich die Konzentration an Progesteron und die Gebärmutterschleimhaut wird abgestoßen. Es kommt zur Regelblutung.
Das komplizierte hormonelle Gleichgewicht ist sehr störanfällig. Hormonelle Schwankungen können eine Zwischenblutung auslösen. Dies ist unter anderem der Fall, wenn zwischen zwei Blutungen die Konzentration an Progesteron und Östrogen abnimmt. Eine Zwischenblutung ist dunkler als die normale Periode und nicht so stark. Bei einer normalen Periode verliert die Frau ca. 60 ml Blut. Bei einer Zwischenblutung ist es meist weniger.
Ursachen für die Zwischenblutung
Es gibt viele Ursachen für eine Zwischenblutung. Die wichtigsten werden im nachfolgenden Abschnitt erklärt:
Hormonelle Ursachen
Ovulationsblutungen
Es kommt zu einer leichten Blutung, die höchstens drei Tage dauert. Die Blutung entsteht durch ein Absinken des Östrogenspiegels nach dem Eisprung. Diese Blutung ist nicht gefährlich und braucht nur vom Frauenarzt untersucht zu werden, wenn dies häufiger geschieht.
Gelbkörperschwäche
Hier kommt es zu einer Zwischenblutung, wenige Tage vor der eigentlichen Regel. Die Ursache ist, dass der Gelbkörper zu wenig vom Hormon Progesteron produziert. Eine weitere Ursache kann auch eine Störung der beiden Hormone FSH (follikelstimulierendes Hormon) und LH (luteinisierendes Hormon) sein.
Hormonelle Verhütung
Natürlich keine Krankheit, aber eine häufige Ursache für eine Zwischenblutung. Vor allem nach der ersten Einnahme der Pille kommt es bei manchen Frauen zu Zwischenblutungen. Präparate, die das Hormon Gestagen enthalten, führen häufig zu einer Zwischenblutung. Ärzte verschreiben deshalb bevorzugt Kombinationspräparate aus Gestagen und Östrogen. Bei häufigen Zwischenblutungen ist es ratsam, eine andere Pille zu versuchen oder die Verhütungsmethode zu ändern.
Krankheiten als Ursache von Zwischenblutungen
Endometriose
Das Endometrium ist die Gebärmutterschleimhaut, die sich während des Zyklus aufbaut und bei der Menstruation abgestoßen wird. Aus bisher nicht geklärten Ursachen setzt sich die Schleimhaut bei dieser Krankheit außerhalb der Gebärmutter fest. Neben der Gebärmutterwand oder an den Eileitern findet sich die Schleimhaut auch im Dünndarm, am Blasendach und sogar (wenn auch selten) in der Lunge.
Myome
Myome sind gutartige Tumore der Gebärmutter, die häufig zu einer Zwischenblutung führen. Das kann mehrere Ursachen haben. Häufig versucht die Gebärmutter, die Myome abzustoßen oder sie kann sich deswegen nicht mehr zusammenziehen.
Entzündungen
Ist der Gebärmutterhals oder die Gebärmutter entzündet, kommt es neben einer Zwischenblutung oft auch zu einem gelben Ausfluss. Die Infektion wird meist durch Chlamydien oder Gonokokken verursacht. Zunächst kommt es zu einer Entzündung der Scheide, die sich bald weiter ausdehnt.
Gebärmutterhalskrebs
Der gefürchtete Gebärmutterhalskrebs kann zu einer Zwischenblutung führen. Warnzeichen sind nicht nur Blutungen außerhalb der Regel, sondern auch nach der Menopause. Weitere Symptome sind riechender Ausfluss, Schmerzen nach dem Sex und im Beckenbereich. Dabei muss es sich nicht zwangsläufig um eine Krebserkrankung handeln, ein Besuch bei der Frauenärztin ist auf jeden Fall notwendig.
Schilddrüsenüberfunktion
Die Schilddrüse hat eine zentrale Funktion im Stoffwechsel des menschlichen Körpers. Bei einer Überfunktion kommt es zu einer großen Zahl an Störungen, eine davon ist eine veränderte Zyklusdauer, ein vollständiges Ausbleiben oder eine Zwischenblutung.
Diabetes
Insulin wirkt nicht nur auf die Zuckeraufnahme der Zellen, sondern hat auch Einfluss auf die Produktion von Hormonen und somit auf den weiblichen Zyklus. Dadurch kommt es zu einer Zwischenblutung.
Leberfunktionsstörungen
Ist die Leber gestört, kommt es ebenfalls zu Unregelmäßigkeiten bei der Hormonproduktion, was zu einer veränderten Menstruation und zu einer Zwischenblutung führen kann.
Behandlung von Zwischenblutungen
Vorbeugend sind eine gesunde Ernährung und möglichst wenig Stress sinnvoll. Hilfreich gegen eine Zwischenblutung sind Entspannungsübungen wie autogenes Training oder Yoga. Viel Bewegung an der frischen Luft ist auch für den Hormonhaushalt gut. Vermieden werden sollten Nikotin, Koffein und Alkohol, außerdem führt Übergewicht oft zu einer Störung im Hormonhaushalt.
Bei einer Zwischenblutung sollte immer ein Arzt aufgesucht werden, eine Eigenbehandlung mit homöopathischen Mitteln, Mönchspfeffer und anderen Naturheilmitteln ist nicht zu empfehlen. Der Gynäkologe führt zunächst eine gründliche Untersuchung durch. Meist wird er auch das Blut untersuchen.
Ist ein Hormonungleichgewicht der Grund für die Zwischenblutung, dann wird dieser durch die entsprechenden Hormone ausgeglichen. Oft hilft einfach die Verschreibung der Pille.
Bei Stoffwechselstörungen sind andere Medikamente notwendig, je nach Art der Erkrankung.
Stellt die Ärztin eine Zyste an den Eierstöcken fest, entfernt sie diese operativ. Dies ist ein kleiner Eingriff, der sogar ambulant durchgeführt werden kann. Bei einem gutartigen Tumor ist ein chirurgischer Eingriff im Krankenhaus notwendig. Dieser ist unkompliziert und mit einem geringen Risiko verbunden.
Eine Krebserkrankung ist die denkbar schlechteste Diagnose. Zunächst muss der bösartige Tumor entfernt werden, doch das genügt nicht. Um zu verhindern, dass sich der Krebs weiter ausbreitet, ist eine Chemotherapie und manchmal auch eine Strahlentherapie notwendig. Da es sich um eine äußerst ernste Krankheit handelt, ist begleitend eine Psychotherapie und hinterher ein Kuraufenthalt sinnvoll.