Zungenkuss

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Zungenkuss-Definition

Was ist ein Zungenkuss und wie hat er sich seit der Vergangenheit entwickelt? Wie verhält sich ein Paar dabei und welche Vor- und Nachteile hat ein solcher? Welche übertragbaren Krankheiten gibt es und welche Tipps gibt es, damit er gelingt? Im Artikel gibt es hilfreiche Informationen dazu.

Definition: Zungenkuss

Der Zungenkuss ist auch als französischer Kuss oder French Kiss bekannt. Er gehört zu den leidenschaftlichsten Küssen überhaupt. Auch Seelenkuss ist eine andere Bezeichnung für den Zungenkuss. Dabei berühren sich nicht nur die Lippen, sondern auch die Zungen. Nicht nur Menschen küssen sich auf diese Art, sondern auch Primaten. Zum Beispiel die Orang-Utans. Der Zungenkuss kann bei einem Paar nach individuellen Vorlieben ausgeführt werden. Dazu müssen aber beide bereit sein.¹

Zungenkuss Entstehungsgeschichte

Entstanden ist der Kuss oder auch der Zungenkuss aus dem Beschnüffeln und Belecken der frühen Bevölkerung am Gesäß. Das ist zumindest eine These. Als die Menschen lernten, aufrechtzugehen, begann die Kontaktaufnahme in Bezug auf den Geschlechtsverkehr von oben nach unten.

Früher mussten die Menschen mit bösen Strafen rechnen, wenn sie sich in der Öffentlichkeit küssten. Das war verboten. Im 13. Jahrhundert musste ein Bischof das Land verlassen, da er die Frau von Rudolph I. von Habsburg ungefragt auf die Wangen küsste. Es gibt immer noch Regionen, in denen das öffentliche Küssen mit Peitschenhieben geahndet wird.

Der Zungenkuss ist für viele Menschen von Bedeutung, allerdings ist er kaum erforscht worden. Aus diesem Kuss heraus sind andere Küsse entstanden, wie der Hand- oder der Friedenskuss.²

In vielen Regionen gehört das Küssen zur Begrüßung von Freunden. Dabei gibt es neben dem Zungenkuss noch viele andere Kussarten.

Der Wangen- und Luftkuss sind bei Freunden Usus, um sich zu begrüßen. Sie drücken Zuneigung und Verbundenheit aus. Wer von seinem Date einen Wangenkuss bekommt, kann darauf hoffen, dass der andere mehr von ihm möchte.

Der Handkuss ist eher den altmodischen Traditionen zuzuordnen. Männer bringen ihn auf dem Handrücken der Frau auf. Dabei stoppen die Lippen kurz über der Haut und berühren sie nicht. Er steht für Achtung und Respekt, wird aber heute kaum noch eingesetzt.

Der Schmetterlingskuss wird mit den Wimpern ausgeführt. Sie berühren die Wange des anderen.

Der Eskimokuss ist ebenfalls verspielt. Dabei berühren sich die Nasenspitzen von zwei Personen. Der Kuss stammt allerdings nicht von den Eskimos ab. Vielmehr liegt der Anfang bei den Maori in Neuseeland. Dort wurde er zur Begrüßung eingesetzt. Im Westen steht er für Verliebtheit und Nähe.

Der Kuss auf die Stirn ist emotional. Der Küssende stellt damit seine Fürsorge unter Beweis, ebenso seine Zuneigung. Er möchte den anderen beschützen. Der Kuss auf die Stirn ist aber andererseits romantisch und kommt oft in einer guten Beziehung vor, die von Vertrauen geprägt ist.

Nacken und Hals gehören zu den erogenen Zonen beim Menschen. Dortige Küsse verursachen wohlige Schauer. Dabei lässt sich die Nähe des anderen deutlich spüren. Auch sexuelle Erregung lässt sich mit ihm entfachen.³

Mit 88 Prozent küsst die Altersgruppe der 17-Jährigen heutzutage am häufigsten.

Zungenkuss Anleitung

Wie wird der Zungenkuss richtig ausgeführt? Das lässt sich erlernen. Zuerst tasten sich beide aneinander heran. Die Lippen sind erst noch geschlossen, aber leicht gespitzt und berühren die des anderen. Sobald die Berührungen intensiver werden, öffnen sie sich etwas. Tut das der andere auch, können sich die Zungen zum ersten Mal sanft berühren. Einige tun das mit einer entspannten Zunge, andere sind beim Zungenkuss eher zögerlich. Dabei kann es sich um einen Paartanz handeln, bei dem sich die Signale des anderen gut deuten lassen.

Aber DIE Anleitung für den Zungenkuss gibt es nicht. Jeder küsst anders und bevorzugt eine angepasste Version. Der Zungenkuss sollte allerdings nicht zu forsch oder hektisch ausgeführt werden. Dabei geht es eher um sinnliche und intime Momente.

Zungenkuss: Vor- und Nachteile

Vorteile Nachteile
verstärkt das Bindungsgefühl durch den Austausch von Bakterien können Krankheiten übertragen werden
schüttet Glückshormone aus möglicherweise schlechter Atem mindert die Freude am Zungenkuss
schweißt ein Paar enger zusammen der andere setzt ein Zuviel an Zunge ein
Vorbereitung auf den Geschlechtsverkehr

Zungenkuss: Übertragbare Krankheiten

Bakterien und Viren werden beim Zungenkuss ausgetauscht. Das kann für die Übertragung von Krankheiten sorgen, zum Beispiel Erkältung und Grippe. Die meisten Viren werden dabei einfach heruntergeschluckt. Die Magensäure deaktiviert sie. Dennoch kommen sich Menschen sehr nah beim Zungenkuss, sodass Erreger und Tröpfchen in die Schleimhäute der Augen und der Nase eindringen. So kommt es zur Ansteckung mit Erkältung oder Grippe. Diese wird durch Tröpfcheninfektion übertragen. Je näher sich Menschen kommen, desto einfacher haben es die Viren.

Magen-Darm-Infekte werden größtenteils durch Rota- und Noroviren verursacht. Dabei handelt es sich um sehr ansteckende Erreger. Diese gelangen durch den Zungenkuss erst in den Mund und dann in den Magen-Darm-Trakt. Hier ist die Magensäure nicht in der Lage, die Viren zu eliminieren. Übertragbar sind die Viren auch über Nahrungsmittel, Gegenstände, Schmierinfektion oder Tröpfcheninfektion.

Herpes an den Lippen wird durch das Herpes-Simplex-Virus übertragen. Circa 90 Prozent der Menschen haben das Virus im Körper. Der Ausbruch kann jedoch ausbleiben. Ein schwaches Immunsystem macht es den Viren leichter. Wer gerade Lippenherpes hat, soll andere nicht küssen, um sie vor Ansteckung zu schützen.

Zahnkrankheiten können ebenfalls beim Küssen zum anderen wandern, zum Beispiel Parodontitis. Durch das entzündete Zahnbett leidet der Halteapparat. Das kann bis zum Verlust von Zähnen führen. Darüber hinaus ist Karies beim Küssen übertragbar. Hierfür sind Bakterien verantwortlich. Deshalb muss eine zuverlässige Mundhygiene betrieben werden. Dazu zählt nicht nur das Zähneputzen, sondern auch der Einsatz von Zahnseide.

Zu den Geschlechtskrankheiten, die beim Zungenkuss übertragen werden, zählt Syphilis. Dafür sorgt der Schleimhautkontakt. Die Erreger sind sehr ansteckend und dringen in kleinste Verletzungen der Mundhöhle, Vagina oder des Anus ein. Auch Oralverkehr kann für Ansteckung sorgen.

Tripper oder auch Gonorrhoe ist durch Geschlechtsverkehr ansteckend. Doch auch beim Küssen ist das möglich. Es handelt sich um die Geschlechtskrankheit, die global am häufigsten vorkommt. Behandelbar ist sie mit Antibiotika, allerdings entwickeln die Erreger eine verstärkte Resistenz. Schutz bieten Kondome.

Bakterien dringen nicht nur in die Schleimhäute, sondern auch in die Harnröhre oder Gebärmutterhals eindringen. Ebenso den Rachen oder den Enddarm.

Tipps für einen Zungenkuss

Körpersprache sagt viel über den anderen aus. Wer beim Zungenkuss unsicher ist, kann die Körpersprache des anderen als Hilfe deuten. Damit der Zungenkuss noch besser gelingt, sollte der Kopf dabei zur Seite geneigt werden. Damit die Köpfe nicht zusammenstoßen, sollte zuerst der den Kopf neigen, der den Kuss beginnt. Beim gleichzeitigen Küssen sind langsame Bewegungen von Vorteil.

Das Küssen lässt sich erlernen. Zudem auch das Einschätzen, ob der andere sich ebenfalls nach einem Zungenkuss sehnt. Es ist übrigens keine Wissenschaft, sondern ein ganz natürlicher Impuls, bei dem man grundsätzlich nichts falsch machen kann. Das Gefühl dabei sollte in die richtigen Bahnen gelenkt werden.

Quellennachweise

¹ Prosieben.de: Der perfekte Zungenkuss. Online verfügbar unter: https://www.prosieben.de/tv/kiss-bang-love/kusswelt/der-perfekte-zungenkuss, zuletzt geprüft am 09.05.2022.

² Wissenschaft.de: Forscherin: Ein Zungenkuss ist ein symbolischer Geschlechtsverkehr. Online verfügbar unter: https://www.wissenschaft.de/geschichte-archaeologie/forscherin-ein-zungenkuss-ist-ein-symbolischer-geschlechtsverkehr/, zuletzt geprüft am 09.05.2022.

³ Elitepartner.de: Kussarten: Welche Bedeutung hinter welchem Kuss steckt. Online verfügbar unter: https://www.elitepartner.de/magazin/daten/kussarten/, zuletzt geprüft am 09.05.2022.

⁴ Statista: Hast du schon mal einen Zungenkuss bekommen? Online verfügbar unter: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/323/umfrage/zungenkuss-bei-jugendlichen/, zuletzt geprüft am 09.05.2022

⁵ T-Online.de: Wie geht ein Zungenkuss? Tipps für ein gutes Gefühl. Online verfügbar unter: https://www.t-online.de/leben/liebe/id_77371510/wie-geht-ein-zungenkuss-tipps-fuer-ein-gutes-gefuehl.html, zuletzt geprüft am 09.05.2022

⁶ Oyva.de: Zungenkuss: 5 Tipps für die perfekten Zungenküsse. Online verfügbar unter: https://oyva.de/zungenkuss/, zuletzt geprüft am 09.05.2022

⁷ T-Online.de: Diese Krankheiten werden beim Küssen übertragen. Online verfügbar unter: https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_61335970/tripper-herpes-und-co-diese-krankheiten-werden-beim-kuessen-uebertragen.html, zuletzt geprüft am 09.05.2022

⁸ Lernen.net: Besser küssen lernen: 15 Tipps für den perfekten Kuss. Online verfügbar unter: https://www.lernen.net/besser-kuessen-lernen/, zuletzt geprüft am 09.05.2022