Petplay ist ein Rollenspiel für Erwachsene, bei dem eine Person die Rolle eines Haustiers oder Nutztiers übernimmt. Trotz des Namens beinhaltet Petplay keine sexuellen Handlungen mit echten Tieren. Dieser Artikel beleuchtet die Ursprünge des Begriffs, die verschiedenen Praktiken des Petplays, seine Beliebtheit in der BDSM-Szene und das notwendige Zubehör. Zusätzlich bietet er wertvolle Tipps und Tricks für Einsteiger, die in die Welt des Petplays eintauchen möchten.
Inhaltsverzeichnis
Definition: Petplay
Petplay bezeichnet ein erotisches Rollenspiel und ist Bestandteil des BDSM. Der Begriff setzt sich aus den englischen Wörtern Pet (Haustier) und Play (Spiel) zusammen. Synonyme für das Petplay sind Animal Play und Zoomimik. Beim Petplay schlüpft ein Mensch in die Rolle eines Tieres. Beliebte Tiere innerhalb des Petplays sind Hunde, Katzen und Pferde. Der Fantasie sind hier allerdings keinerlei Grenzen gesetzt. Der sexuelle Umgang mit echten Tieren (Sodomie oder Zoophilie) gehört nicht zum Rollenspiel.
Petplay – Umsetzung & Formen
Das Petplay ist eine Form des Rollenspiels, das zwischen einvernehmlichen Partnern stattfindet. Dabei übernimmt der Mensch temporär die Rolle eines Haus- oder Nutztieres. Ziel ist es, menschliche Verhaltensweisen abzulegen und tierische Instinkte auszuleben. Der Petplayer gehorcht seinem Besitzer, verzichtet oft auf Sprache und schaltet sein menschliches Denken aus, was eine gewisse Entspannung ermöglicht.
Petplayer wählen oft ein Tier, das ihren eigenen Eigenschaften entspricht. Hunde gelten als treu und lernwillig, Katzen als eigenwillig und verschmust, Pferde als folgsam und intelligent. Der Spieler in der Tierrolle ist meist passiv, während der Spielpartner die Rolle des Besitzers oder Trainers einnimmt und aktiv ist. Petplay ist Teil des BDSM, wobei Spiel und Spaß im Vordergrund stehen und Gewalt selten eine Rolle spielt. Das Pet hat oft einen Rückzugsort wie eine Hundehütte oder einen Stall.
Das genaue Aussehen des erotischen Rollenspiels variiert je nach den Interessen der Spieler. Die Motive können vielfältig sein, von dem Wunsch, in die Tierrolle zu schlüpfen, bis zur Demütigung als Tier oder dem Fokus auf das Outfit. Das Verhalten und die Behandlung des Pets können unterschiedlich sein, wie im Ponyplay mit Arbeits-, Reit- oder Dressurpferden. Petplay wird meist in privaten Bereichen ausgeübt, zu Hause oder in speziell gemieteten Räumen, um die Privatsphäre zu wahren.
Petplay – Extreme Varianten
Kühe und Schweine sind klassische Vertreter der Nutztiere. Ihre Rollen sind Bestandteil des Petplays. Häufig übernimmt eine submissive Frau die Rolle einer Kuh. Im Vordergrund steht hierbei die erotische Laktation. Diese bezeichnet das erotische Stillen eines erwachsenen Partners. Der dominante Partner (meist männlich) zwingt die Kuh zur Milchspende und befriedigt auf diese Weise seine Lust.
Eine sehr extreme Form ist das sogenannte Pigplay. Einer der Spieler übernimmt die Rolle eines Schweins oder einer Sau. Bei diesem Spiel kommt es zu Mäst- und Schlachtszenen, wobei insbesondere die Scheinschlachtungen in der BDSM-Szene kritisch betrachtet werden.
Petplay – Dogtoys
- Buttplug mit Hundeschwanz
- Hundemasken aus Latex oder Neopren
- Hundeleinen in verschiedenen Ausführungen
- Halsbänder
- Hunde-Halbmasken
- Hundeknochen aus Silikon
- Hundepfoten
Doggyplay als beliebtes Petplay
Eine der bekanntesten Formen des Petplays ist das sogenannte Puppyplay, bei dem ein Mensch in die Rolle eines Hundewelpen schlüpft und entsprechend agiert. Der Spieler kann aus einem Napf essen, sich auf dem Boden wälzen, sich mit Leckereien füttern lassen oder den Bauch kraulen lassen. Oft trägt die Person dabei eine Hundemaske, ein Halsband, ein Hundegeschirr oder eine Leine. Einige fügen zusätzlich Analdildos mit integriertem Hundeschwanz hinzu.
Sex ist bei diesem Rollenspiel nicht zwingend erforderlich. Die meisten Spieler konzentrieren sich vielmehr auf das Verhalten eines Welpen: verspielt, niedlich, verschmust und lernwillig. Puppyplay ist eine Unterkategorie des Petplays und wird hauptsächlich in der Schwulen- und Fetischszene praktiziert. In einigen Fällen kann Puppyplay auch als Vorspiel dienen. Beim Doggyplay sind keine echten Hunde beteiligt.
Petplay im BDSM
Beim Petplay spielen klassische Elemente des BDSM eine essenzielle Rolle. Hierzu zählen Dominanz, Unterwerfung, sadomasochistische Praktiken und Stimulation durch Erniedrigung. Zum Petplay gehört ein aktiver Part (Dom) und ein passiver Part (Sub). Der Sub genießt es, sich von seinem Spielpartner dominieren zu lassen. Als Hund gehorcht der devote Part seinem Herrchen oder lässt sich als Pferd peitschen und zügeln. Diese Form der Erniedrigung erzeugt Lustgewinn bei dem Betroffenen. Häufig sind die Pets masochistisch veranlagt. Sie entscheiden sich bewusst, die Rolle des Tieres zu übernehmen, um auf diese Weise eine Stufe in der Hierarchie hinabzusteigen. Umgekehrt genießt der Dom seine Macht. Durch Dressur und Erziehung seines Pets lebt der aktive Part seine Dominanz aus. Da sein Spielpartner die Kontrolle abgegeben hat, sind Aufmerksamkeit und Achtsamkeit von der dominierenden Person gefordert. Nicht immer ist Gewalt Bestandteil dieser Rollenspiele. Beim Petplay ist es üblich, dass die Teilnehmer sämtliche Handlungen und Praktiken im Vorfeld festlegen. Bei Bedarf kann ein Safeword vereinbart werden.
Petplay – Hilfsmittel & Toys
Für Petplay sind Hilfsmittel und Spielzeug nicht zwingend erforderlich. Einige können das erotische Rollenspiel allein mit Fantasie und einem Rückzugsort genießen. Dennoch sind Hilfsmittel und Toys oft fester Bestandteil des Spiels. Das passende Equipment ermöglicht es dem Pet, sich wie das zu verkörpernde Tier zu fühlen. Auf dem Markt gibt es sowohl offline als auch online eine Vielzahl von Hilfsmitteln für verschiedene Haus- und Nutztiere. Die folgenden Beispiele sollen verdeutlichen, wie eine solche Ausrüstung aussehen könnte.
Petplay – Ponytoys
- Pferdemundstange mit Zügel
- Pferdegeschirr mit Leine
- Buttplug mit Pferdeschwanz
- Trensenknebel
- Pferdemaske aus Latex oder Neopren
- Gerte
- Peitsche
- Pferdekopfgeschirr mit Trense
- Sattel
- Pony Fußmanschetten
Petplay – Tipps für Anfänger
Wer sich für Petplay interessiert, findet im Internet schnell Anschluss. Für dieses spezielle Rollenspiel gibt es verschiedene Communitys und Foren. Hier können sich Gleichgesinnte austauschen und bei Bedarf ein Treffen vereinbaren. Fündig werden Interessierte auch in allgemeinen BDSM-Communitys und Foren, die Petplay als Teilbereich anbieten.
In erster Linie sollte sich der Anfänger bewusst sein, welches Tier er verkörpern möchte, denn danach richtet sich die Auswahl der Kleidung und Hilfsmittel. Entscheidet sich jemand, ein Pferd darzustellen, wären eine Gerte, ein Buttplug mit Pferdeschwanz, eine Pferdemaske und Pferdegeschirr mit Leine eine passende Auswahl. Wer sich trotzdem noch unsicher ist, kann sich in der Community an Gleichgesinnte wenden. Erfahrende Petplayer haben meist wertvolle Tipps und Tricks für Anfänger.