Paraphilie ist ein Oberbegriff für ungewöhnliche sexuelle Präferenzen, Fantasien und Verhaltensweisen, die sich von der Norm abheben. Die bekanntesten Formen sind Fetischismus, Voyeurismus, Exhibitionismus und Pädophilie. Betroffene sind normalerweise nicht kriminell oder gefährlich, aber sie können sich manchmal unangemessen verhalten und vermeidbare Probleme verursachen. Es ist wichtig, dass man sich über Paraphilien informiert, da es eine sehr komplexe und vielseitige Gruppe von Menschen betrifft.
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Definition: Paraphilie
Paraphilie ist ein Begriff, der ein erheblich vom Durchschnitt der Bevölkerung abweichendes Sexualverhalten beschreibt. Es handelt sich dabei um Störungen, die durch intensive, sexuell stimulierende Fantasien oder Verhaltensweisen charakterisiert sind, die unbelebte Objekte, Kinder oder nicht einverständnisfähige Personen betreffen oder mit Schmerz oder Demütigung verbunden sind.
Die häufigsten Arten von Paraphilien sind:
- Fetischismus,
- Voyeurismus,
- Exhibitionismus und
- Pädophilie.
Fetischismus beinhaltet die sexuelle Erregung durch Objekte oder Körperteile, die normalerweise nicht als sexuell ansprechend wahrgenommen werden. Voyeurismus beinhaltet das Beobachten anderer beim Sex oder beim An- oder Ausziehen ohne ihr Wissen. Exhibitionismus beinhaltet das Entblößen von Genitalien vor anderen, ohne dass sie dazu eingeladen werden. Pädophilie ist eine sexuelle Anziehungskraft zu Minderjährigen.
Es ist wichtig zu beachten, dass Menschen mit Paraphilien nicht grundsätzlich gewalttätig oder gefährlich sind, aber in manchen Fällen können sie unangemessen handeln und dadurch Probleme verursachen.
Bedeutung der Paraphilie in der Gesellschaft
Paraphilien werden häufig als abnorme oder abnormale sexuelle Vorlieben betrachtet, die in der Gesellschaft oft als unangemessen oder unmoralisch angesehen werden. In vielen Ländern ist es Gesetz, dass bestimmte paraphilische Neigungen, wie die sexuelle Handlung mit Kindern oder nicht einverständnisfähigen Personen, verboten sind. In einigen Ländern, wie Deutschland, sind auch bestimmte sexuelle Praktiken, wie z.B. Sadomasochismus, nicht erlaubt.
Paraphilien sind jedoch nicht nur illegal, sondern auch oft sozial geächtet. Viele Menschen mit diesen Neigungen fühlen sich stigmatisiert und ausgegrenzt und haben Angst, dass ihre Neigungen bekannt werden. Diese Angst vor Ablehnung und Diskriminierung kann dazu führen, dass sie ihre Neigungen verbergen und sich nicht an der Gesellschaft beteiligen.
Es gibt jedoch auch eine wachsende Zahl von Menschen, die ihre Neigungen offen akzeptieren und sich für die Akzeptanz in der Gesellschaft einsetzen. Einige Länder haben z.B. Gesetze erlassen, um sicherzustellen, dass Personen, die eine paraphile Neigung haben, nicht diskriminiert werden. Dies ist ein wichtiger Schritt, um Paraphilien in der Gesellschaft zu akzeptieren und zu tolerieren.
Historie der Paraphilie
Die Geschichte der Paraphilie reicht weit in die Antike zurück. In der Antike wurden sexuelle Praktiken, die als abweichend von der Norm angesehen wurden, als „Sodomitische Laster“ bezeichnet. Im Mittelalter wurden Paraphilien als Sünde betrachtet und mit schweren Strafen belegt. Im 19. Jahrhundert begann die Wissenschaft, sich mit den abweichenden sexuellen Neigungen auseinanderzusetzen, und es wurde erkannt, dass sie ein viel komplexeres Phänomen sind als eine einfache Sünde.
Im 20. Jahrhundert wurden Paraphilien weiter erforscht und die Diagnosekriterien dafür festgelegt. Es wurde festgestellt, dass diese sexuellen Vorlieben keine psychische Störung sind, sondern vielmehr ein Ergebnis des individuellen sexuellen Verhaltens.
In den letzten Jahren hat sich die Einstellung der Gesellschaft jedoch geändert und es wird mehr Anerkennung und Akzeptanz für Betroffene gezeigt.
Arten der Paraphilie
Es gibt verschiedene Arten von sexuellen Neigungen, die sich in ihren Ausprägungen unterscheiden. Einige der häufigsten Formen sind
- Exhibitionismus,
- Voyeurismus,
- Fetischismus,
- Sadomasochismus und
- Frotteurismus.
Exhibitionismus ist der Drang, sich vor anderen Menschen sexuell zu entblößen. Voyeurismus ist, wenn jemand die sexuellen Handlungen anderer beobachtet, ohne dass sie es wissen. Fetischismus ist das sexuelle Interesse an Objekten oder Körperteilen, die normalerweise keinen sexuellen Anreiz haben. Sadomasochismus ist die Kombination von Schmerz und sexueller Befriedigung. Frotteurismus ist das sexuelle Verlangen, sich an anderen Menschen zu reiben.
Es gibt auch einige seltenere Arten, wie Zoophilie, die Sex mit Tieren beinhaltet, und Koprophilie, die sich auf den sexuellen Kontakt mit Fäkalien bezieht. Diese Formen sind teilweise illegal und sollten nicht toleriert werden.1
Probleme der Paraphilie
Die Probleme mit Paraphilie sind vielfältig und betreffen sowohl die betroffenen Personen als auch diejenigen, die in einem engen Verhältnis zu den Betroffenen stehen. Zunächst können die Emotionen und Gedanken schwer zu kontrollieren sein, was zu zunehmendem Unbehagen und schließlich zu einem psychischen Druck führen kann. Wenn sich die Person nicht aussprechen und mit anderen darüber reden kann, kann dies zu psychischen Problemen wie Depressionen und Angstzuständen führen.
Auch in Bezug auf den sozialen Umgang kann es schwierig sein, eine Beziehung aufzubauen, wenn man sich unwohl fühlt, über seine Gedanken und Handlungen zu sprechen. Darüber hinaus können manche sexuelle Neigungen auch zu rechtlichen Problemen führen, wenn sie nicht kontrolliert werden. Die meisten Paraphilien sind nicht illegal, aber wenn sie in einem solchen Ausmaß auftreten, dass sie andere Personen verletzen, können sie durchaus strafrechtlich verfolgt werden.
Unterschied zwischen Paraphilie und Perversion
Der Unterschied zwischen Paraphilie und Perversion ist nicht immer klar definiert, aber im Allgemeinen wird Paraphilie als eine Art sexuelle Interesse oder Begehren verstanden, das als ungewöhnlich oder abnormal angesehen wird. Perversion wird hingegen als eine Art sexuelles Verhalten verstanden, das als illegal oder unmoralisch angesehen wird.
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Paraphilien zu Perversionen führen und dass nicht alle Perversionen auf Paraphilien zurückzuführen sind. Allerdings können einige Neigungen, wenn sie nicht kontrolliert werden, zu illegalen Aktivitäten führen, wie z.B. sexuelle Belästigung, Nötigung, sexuelle Gewalt, Kinderpornografie und Exhibitionismus.
Quellennachweise
1 Grin (2020): Pädophilie und Soziale Arbeit. Welche Formen der Unterstützung bietet die Soziale Arbeit? Online verfügbar unter: https://www.grin.com/document/1003225, zuletzt geprüft am 02.03.2023