Onanieren gehört zum Alltag vieler Lebewesen. Nicht nur Männer und Frauen befriedigen sich regelmäßig selbst, sondern auch die unterschiedlichsten Tierarten. Onanieren wird auch als Masturbieren bezeichnet, dabei ist es ganz egal, ob Männer oder Frauen die Selbstbefriedigung durchführen. Das Masturbieren regt den Stoffwechsel an, trainiert den Sex, fördert die Fruchtbarkeit und ist rundum gesund.
Inhaltsverzeichnis
Definition: Onanieren
Sowohl Männer als auch Frauen betreiben Selbstbefriedigung, sei es durch Onanieren oder Masturbieren. Die Art und Weise dieser Selbstbefriedigung kann täglich variieren. Normalerweise werden dabei erogene Zonen stimuliert und das eigene Geschlecht massiert, wodurch die Erregung kontinuierlich ansteigt. Erotische Fantasien spielen für die meisten Menschen eine wichtige Rolle, da das sogenannte „Kopfkino“ die Inszenierung des sexuellen Erlebens mit sich selbst lenkt. Masturbation ist äußerst gesund, da sie das Verlangen nach Geschlechtsverkehr steigert und das Immunsystem stärkt. Früher war Masturbation tabuisiert und wurde bestraft, sodass kaum jemand offen darüber sprach.
Es wurden sogar falsche Vorstellungen verbreitet, um Menschen von der Selbstbefriedigung abzuhalten. Dennoch hinderten diese Mythen die meisten nicht daran, sich selbst zu befriedigen. Der Selbstsex wirkt äußerst entspannend, daher ist es nicht ungewöhnlich, dass einige Personen fast täglich masturbieren. Manche verwenden lediglich ihre Hand, während andere zusätzliche Sexspielzeuge für eine abwechslungsreichere Erfahrung nutzen. Obwohl Masturbation heute kein Tabuthema mehr ist, sprechen nur wenige Menschen offen über ihre solo erlebte Lust und Befriedigung.
Herkunft und Entstehung des Begriffs Onanieren
Der Begriff Onanie wird oft auf „Onan“ zurückgeführt, der im 1. Mos. 38,9 (Bibel), der sich weigerte, die kinderlose Frau seines verstorbenen Bruders, zu schwängern. Bei der Weigerung des Geschlechtsaktes mit der Schwägerin, wobei „sein Samen auf die Erde fiel“, handelte es sich eigentlich um einen Coitus interruptus. Man nannte diese Bibelstelle dann im 17. Jahrhundert die onantische Sünde, wobei die Übersetzung fälschlicherweise mit Masturbation (auf Masturbation verlinken!) verwechselt wurde. Im alten Griechenland war die Onanie ebenfalls bekannt und wurde ausgeführt. Man bezeichnete die Selbstbefriedigung dort als Masturbation und nicht Onanie. Die römisch-katholische Kirche betrachtete die Masturbation als Sünde und Unzucht. Das Onanieren wurde, obwohl es in den meisten Ländern verboten war, fast überall durchgeführt.
Onanieren im gesundheitlichen Kontext
Über einen langen Zeitraum hinweg war Masturbation verboten. Um die Menschen erfolgreich von der Selbstbefriedigung abzuschrecken, wurden verschiedene Behauptungen verbreitet, die die angeblichen Folgen des Onanierens betrafen. Dazu gehörten:
- Haarausfall
- Pickel
- Tuberkulose (TBC)
- Schwachsinn (Verkümmerung des Geistes)
- Blindheit
- Taubheit
- Andere Krankheiten
Tatsächlich ist Masturbation alles andere als schädlich. Sie steigert die Fruchtbarkeit und die Libido, stärkt das Immunsystem und reduziert Stress. Der Hormonhaushalt reguliert sich selbst, und das Risiko von Prostatakrebs wird verringert. In Umfragen gaben etwa 90 Prozent der Männer an, sich selbst zu befriedigen, während der Prozentsatz bei Frauen bei etwa 40 Prozent lag. Masturbation wird nur dann gefährlich, wenn sie süchtig macht und zwanghaft praktiziert wird, sowohl bei Männern als auch bei Frauen. In diesem Fall wird Masturbation als ebenso krankhaft betrachtet wie jede andere Sucht.
Wie wird Onanieren ausgeübt?
Männer sind beim Onanieren etwas fleißiger als Frauen. Fast 100 Prozent der Männer geben an, dass sie regelmäßig masturbieren. Dabei schließen sie die Hand um den Penisschaft und bewegen diese auf und ab. Diese Technik wird auch als „Wichsen“ bezeichnet. Die Vorhaut schiebt sich beim Wichsen erst über die Vorhaut und dann wieder zurück. Die Geschwindigkeit beim Wichsen und der Druck auf den Penis sind anfangs eher sachte. Je erregter Männer werden, desto schneller masturbieren sie mit stetig steigendem Druck auf den Penis. Je nach beruflicher oder privater Auslastung kann die Onanie schnell oder langsam und genüsslich erfolgen. Bei Paaren kann das Onanieren gekonnt mit ins Vorspiel integriert werden. Beide Partner befriedigen sich in dem Fall selbst und schauen einander dabei zu. Sowohl bei Frauen als auch bei Männern kann die Erregung beim Onanieren gesteigert werden, wenn zu diesem Zweck beispielsweise ein Butt-Plug eingeführt wird.
Aspekte, die beim Onanieren zu beachten sind
Solange Masturbation nicht zwanghaft oder süchtig betrieben wird, gibt es keine festen Einschränkungen bezüglich der Häufigkeit. Dennoch sollten einige Dinge beachtet werden, um die Durchführung der Masturbation angemessen zu gestalten.
Es ist wichtig, sich nicht in der Öffentlichkeit auszuziehen und für alle sichtbar zu masturbieren. Auch wenn lautes Stöhnen die eigene Lust steigern kann, kann es Nachbarn stören. Daher ist es ratsam, beim Masturbieren diskret zu bleiben und nicht zu auffällig zu werden. Das Masturbieren unter der Dusche oder in der Badewanne ist weit verbreitet und beliebt. Das warme Wasser, angenehme Gerüche und eine entspannte Körperhaltung können luststeigernd wirken. Wer sich nach der Körperpflege selbst befriedigen möchte, kann Körperöle oder Körpermilch verwenden, um die Eigenmassage der erogenen Zonen noch angenehmer zu gestalten und sich perfekt einzustimmen.
- Es gibt verschiedene Zusätze, die das Masturbieren deutlich erregender gestalten können:
- das Anschauen von Pornobildern oder -filmen
- das Tragen von Reizwäsche
- das Aufstellen eines Spiegels, um sich selbst beim Masturbieren zu beobachten
- angenehme Gerüche
- das Abspielen von Lieblingstiteln
und vieles mehr.
Passendes Sexspielzeug für das Onanieren
Bei Damen und Herren ist es sehr beliebt, zum Onanieren Sex-Toys zu verwenden. Folgende Sex-Spielzeuge bevorzugen Männer:
- Anal-Plug
- Anal-Dildos mit Fernsteuerung
- Taschenmuschis
- Penis-Ringe
- TENS-Geräte (Elektrostimulation)
- kühlende oder wärmende Massage-Gele
Frauen nutzen folgende Sex-Toys gerne zur Selbstbefriedigung:
- Vaginalsonden in Kombination mit einem TENS-Gerät
- Liebeskugeln mit Vibrator
- Dildos
- Nippelklemmen
- Anal-Plugs
und vieles mehr.
Der Fantasie sind bei der Selbstbefriedigung keine Grenzen gesetzt. Allerdings sollten nur ungefährliche Toys verwendet werden, die auf die Nutzung während der Selbstbefriedigung zugeschnitten sind.
Risiken beim Onanieren
Die Selbstbefriedigung kann äußerst erregend sein, und viele Männer und Frauen geraten möglicherweise vor Lust außer Kontrolle und suchen nach Möglichkeiten, die Erregung weiter zu intensivieren. In zahlreichen Pornofilmen werden Szenen gezeigt, in denen Paare einander Obst, Gemüse oder andere kleine Spielzeuge einführen. Diese Szenen mögen lustvoll aussehen, können aber sehr unangenehm werden, wenn die eingeführten Gegenstände, sei es anal oder vaginal, nicht mehr herausgeholt werden können. Nicht selten landen besonders erregte Personen in der Notfallambulanz der Krankenhäuser, nachdem sie sich bei der Selbstbefriedigung besonders intensiv erregen wollten.
Häufig versuchen erregte Menschen, sich mit Flaschenhälsen zu penetrieren (vaginal oder anal) oder ein besonderes Wärmegefühl im Intimbereich zu erzeugen, indem sie Rheumasalbe auf die Schleimhäute reiben. Im Zuge der Erregung können daher Überbelastungen, Schmerzen, Allergien, Hautreizungen, blaue Flecken und vieles mehr auftreten. Um ein besonders entspannendes und befriedigendes Masturbieren zu erleben, sollten daher keine riskanten Experimente unternommen werden, sondern nur bewährte Techniken zur Selbstbefriedigung verwendet werden.
TENS-Geräte können beispielsweise mit Reizstrom stimulieren und Schmerzen lindern, allerdings kann unsachgemäße Anwendung im Brustbereich zu Herzrhythmusstörungen führen. Männer, die sich intensiv erregen möchten, indem sie Dinge in die Harnröhre einführen oder sich die Hoden abbinden, riskieren gesundheitliche Schäden. Es ist daher ratsamer, auf speziell für diesen Zweck entwickelte Dildos und Vibratoren zurückzugreifen, um das Risiko von Verletzungen zu minimieren.