G-Punkt

Lesedauer: 6 Minuten
So hilfreich ist dieser Beitrag 0
Bewertung abgeben 0 Kundenbewertungen
G-Punkt-01

Was ist der G-Punkt und woher stammt der Begriff? Wo befindet er sich am menschlichen Körper und wie kann er stimuliert werden? Gibt es noch mehr erogene Zonen und welche chirurgischen Eingriffe sind beim G-Punkt möglich? Diese Details werden im Artikel beleuchtet.

Definition: G-Punkt

Der G-Punkt oder die Gräfenberg-Zone ist ein Bereich, der sich angeblich vor allem in der Vagina befinden soll und seinen Namen von Ernst Gräfenberg erhielt. Der deutsche Arzt beschrieb diesen Punkt erstmals 1950 in einem Artikel, indem er angab, dass er sich vorne in der Vagina befinden und entlang der Harnröhre verlaufen soll. Es wird angenommen, dass er bei sexueller Erregung anschwillt. Es konnte jedoch bisher nicht eindeutig nachgewiesen werden, ob es sich dabei um eigenständiges Gewebe oder ein Organ handelt. Die Existenz dieses Bereichs wird vermutet, es gibt jedoch nicht ausreichend Beweise dafür.

G-Punkt – geschichtliche Wortherkunft

Theorien zum G-Punkt gab es immer wieder. Ernst Gräfenberg, ein deutscher Arzt, war der Erste, der ihn untersuchte. Doch erst nach 60 Jahren wurde der G-Punkt als eine Zone der sexuellen Erregung anerkannt. Vor etwa 100 Jahren erforschte Gräfenberg in seiner Berliner Praxis das weibliche Geschlechtsorgan im Zusammenhang mit dem Orgasmus. Bereits zuvor war er in den 1920er Jahren bekannt, weil er Silberdrahtringe in die Vagina einsetzte, um Schwangerschaften zu verhindern, was zur Erfindung der Spirale führte.

Obwohl Gräfenberg mit seiner Arbeit erfolgreich war und bald darauf Leiter der gynäkologischen Abteilung eines Berliner Krankenhauses wurde, wurde ihm 1933 aufgrund seiner jüdischen Abstammung dieses Amt aberkannt. Ab 1937 verbrachte er drei Jahre im Gefängnis und musste zudem eine Geldstrafe zahlen, die sein ganzes Vermögen aufbrauchte. Die US-amerikanische Margaret Sanger, Gründerin der Geburtenkontrollbewegung, half ihm, in die USA zu emigrieren, wo er fortan eine gynäkologische Praxis leitete.

Dort beschrieb er erstmals den G-Punkt, der sich an der vorderen Vaginalwand befinden sollte. In einem Artikel betonte er die Bedeutung dieser erogenen Zone und widersprach der Annahme, dass in diesem Bereich keine Nerven vorhanden seien, die zu einem vaginalen Orgasmus führen könnten.

Erst in den 1980er Jahren wurde der G-Punkt weitläufig bekannt, als die Sexualforscher Beverly Whipple und John D. Perry die weibliche Ejakulation untersuchten und die Zone in Anlehnung an Gräfenbergs Forschungen „G-Spot“ nannten. Sie glaubten, den Auslöser für den Vaginalorgasmus gefunden zu haben und stießen auf großes öffentliches Interesse.

G-Punkt – anatomische Einordnung

Der G-Punkt soll sich angeblich im obersten Drittel der Vagina befinden, etwa fünf Zentimeter vom Eingang entfernt. Bei sexueller Erregung wird er deutlicher ausgeprägt und fester. Bei den meisten Frauen soll er zudem rauer sein als das umgebende Gewebe und sich ähnlich wie eine Walnuss anfühlen. Interessanterweise hat Gräfenberg diesen Bereich nie als „G-Punkt“ bezeichnet, was auch nicht ganz passend wäre, da er mehrere Zentimeter im Durchmesser ist.

Vielmehr handelt es sich um ein anatomisch erklärbares Areal. Der G-Punkt besteht aus drüsenartigem Gewebe, das einem Schwamm ähnelt und von zarten Kanälen durchzogen ist, wie beispielsweise der Harnröhre. Die Geschlechtsorgane entwickeln sich ab der zehnten Woche im Mutterleib, zuerst als Wölbung, bevor sich der Penis bzw. die Klitoris sowie bei Männern auch die Prostata bilden. Der G-Punkt wird oft als Gegenstück zur Prostata betrachtet.

Früher hatten viele Männer negative Assoziationen mit der Prostata, da sie an rektale Untersuchungen oder sogar an Krebs dachten. Doch im Laufe der Zeit hat sich das geändert, da immer mehr Männer sexuelle Erregung mit der Prostata verbinden. Einige behaupten sogar, dass sie für besonders intensive Orgasmen sorgt. Dieses Gefühl kann sogar wissenschaftlich nachgewiesen werden, da Forscher entdeckt haben, dass die Massage der Prostata drei Bereiche des Orgasmus imitiert und verstärken kann: die Kontraktionen der Beckenbodenmuskulatur, der Prostata und des Harnleiters, weit vor dem Zeitpunkt der Ejakulation.

G-Punkt Stimulation

Die spezielle Zone soll sich punktuell stimulieren lassen. Möglich ist das mit den Fingern, einem Vibrator oder dem Penis. Von Bedeutung ist, dass die Frau entspannt ist. Vorher kann sie durch Streicheln oder eine erotische Massage erregt werden. Dabei ist jede erdenkliche, komfortable Position möglich. Auch Gleitgel kann für eine bessere Stimulation genutzt werden. Der Finger, Vibrator oder Penis werden dabei eingeführt. Der Punkt befindet sich wenige Zentimeter vom Eingang der Vagina entfernt und ist rauer als das restliche Gewebe. Stellt sich Erregung ein, wächst er etwas. Durch Vibration, Reibung und Massage lässt sich der Punkt gezielt stimulieren.

Auch bei Männern ist ein solcher Bereich vorhanden. Da er sich aber an einem speziellen Ort befindet, sollte die Stimulation vorsichtig und unter Einhaltung von Hygienemaßnahmen erfolgen. Männer sind erst einmal sehr verwundert, wenn sie erfahren, dass auch sie einen G-Punkt haben, der stimuliert werden kann. Daher lohnt sich das Ausprobieren in jedem Fall, obgleich es viele Männer seltsam finden, dass die Stimulation über den Anus erfolgen muss.

Weitere erogene Zonen neben dem G-Punkt

Natürlich gibt es bei Männern und Frauen noch viele andere erogene Zonen, die durch Berührungen, Küsse und Streicheleinheiten stimuliert werden können. Die Haut reagiert dort besonders empfindlich.

Allgemeine erogene Zonen sind:

  • Brustwarzen
  • Lippen
  • Gesäß
  • Bauch
  • Gesicht
  • Beine
  • Füße
  • Hände
  • Arme

Speziell bei Frauen:

  • Vagina
  • Schamlippen
  • Klitoris

Speziell bei Männern:

  • Penis
  • Eichel
  • Hoden

G-Punkt – chirurgische Eingriffe

Lässt sich der G-Spot beim Geschlechtsakt nicht genügend stimulieren, zeigt sich das an einem nur schwach ausgeprägten Empfinden sexueller Erregung. Das lässt sich jedoch durch einen kleinen Eingriff beheben, der zudem nicht-invasiv ist. Gemeint ist damit die Vergrößerung des G-Punkts. Dabei unterspritzt ihn der Arzt mit körpereigenen, also natürlichen Substanzen und verleiht ihm damit mehr Volumen. Auf diese Weise erzielt er eine Steigerung der sexuellen Erregbarkeit bis hin zum Orgasmus. Das erhöht die Lebensqualität und im Allgemeinen auch das Wohlbefinden.

Der G-Punkt der Frau befindet sich in der Vaginalwand und reagiert empfindlich auf Stimulationen. Er sitzt circa drei bis fünf Zentimeter über der Harnröhre. Seine Größe und Form sowie die Sensibilität können sich je nach Anatomie der Frau unterscheiden. Deshalb fühlt sich die Stimulation für jede Frau anders an. Sind kaum Gefühle spürbar und stellt sich keine sexuelle Erregung ein, kann es das Liebesleben beeinträchtigen. Zum Beispiel, weil der G-Punkt nicht erreichbar ist. So kann er beim Geschlechtsakt nicht einbezogen werden.

Bei der Verstärkung des G-Punkts durch eine Aufspritzung erhält er deutlich mehr Volumen. Das Aufspritzen erfolgt durch körpereigenes Gewebe, also mit Eigenfett, oder mit Hyaluron. Auf diese Art kommt er in Kontakt mit Reibung und das Empfinden sexueller Erregung kann gesteigert werden. Das stellt eine deutliche Bereicherung der sexuellen Beziehung von vielen Paaren dar.

Wie gefällt dir dieser Beitrag?