Das Fingern ist eine beliebte sexuelle Praktik, da sie eine sehr intime und sinnliche Form der Stimulation ermöglicht. Sie kann beiden Partnern helfen, ein Gefühl der Nähe und des Vertrauens aufzubauen. Außerdem können die erogenen Zonen auf diese Weise direkt stimuliert werden. Daher lohnt es sich, sich mit der Sexualpraktik des Fingerns näher auseinanderzusetzen.¹
Inhaltsverzeichnis
Definition: Fingern
Beim Fingern werden die Genitalien eines Partners mit den Fingern oder der Hand des anderen Partners stimuliert. Es kann sowohl als Vorspiel als auch als eigenständige sexuelle Aktivität betrachtet werden. Im Allgemeinen handelt es sich dabei um eine sehr sanfte und anpassungsfähige Praktik, mit der viele verschiedene Techniken und Variationen ausprobiert werden können.
Richtig Fingern
Das Fingern kann eine sehr intime und erregende Sexpraktik sein. Um richtig zu fingern, ist es wichtig, dass beide Partner sich wohl und sicher fühlen. Vor allem zu Beginn der Beziehung sollten sich beide Partner die Zeit nehmen, sich gegenseitig zu erkunden und zu berühren, bevor es zum Geschlechtsverkehr übergeht – das steigert auch die sexuelle Lust. Wichtig ist, dass es einvernehmlich passiert.
Anschließend können die Finger in den Körper des Partners eingeführt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Intimzone zunächst einmal sanft erkundet und berührt bzw. gestreichelt wird. Im Zuge dessen sollte auch geklärt werden, ob mehr Druck, mehr Reibung oder sanfte Berührungen bevorzugt werden. Die Frage nach dem richtigen Fingern lässt sich also so pauschal gar nicht beantworten, da es vom Partner abhängt, was dieser als besonders erregend empfindet. Möglicherweise hat der Partner einen bestimmten Fetisch.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, verschiedene Techniken und Bewegungen auszuprobieren. Die Finger können beispielsweise kreisförmig bewegt oder einfach rein- und rausgeschoben werden, um eine erregende Stimulation zu erzeugen. Dabei ist es aber wichtig, auf einen einheitlichen Rhythmus zu achten. Letztendlich muss aber der Partner entscheiden, welche Technik bzw. welcher Rhythmus am angenehmsten ist.
Normalerweise ist es am besten, wenn mit einem oder zwei Fingern gefingert wird, um Verletzungen zu vermeiden. Für mehr Stimulation können aber selbstverständlich auch mehr Finger verwendet werden. Es sollte nur darauf geachtet werden, welche Signale und Reaktionen die Person, die gefingert wird, gibt.
Tipp: Führe den Zeige- und Mittelfinger mit der Handinnenfläche nach oben in die Vagina ein, um die Person auf diese Weise zu fingern und reibe mit dem Daumen über die Klitoris. Dadurch kann eine optimale Stimulation erreicht werden. Noch besser ist es, wenn die erogenen Zonen befeuchtet werden (z.B. mit Gleitmittel).
Was muss beim Fingern beachtet werden?
Beim Fingern müssen ein paar Dinge beachtet werden, um Verletzungen zu vermeiden:
- Bequeme Position einnehmen
- Zeit nehmen
- Sanfte Bewegungen vor zu viel Druck
- Bedürfnisse des Partners kennen
- Hygienisch vorgehen
Empfehlenswerte Orte zum Fingern
Es gibt keinen bestimmten Ort, der sich ideal zum Fingern eignet, da es eine sehr persönliche und intime Aktivität ist. Dennoch ist es wichtig, sich für einen Ort zu entscheiden, der beide Partner wohlfühlen lässt. Anbei sind einige beispielhafte Vorschläge von Orten aufgelistet, die sich zum Fingern bzw. zum gefingert werden eignen könnten:
- Eigenheim (z.B. Bett, Badewanne, Küche, Sofa, Dusche, Balkon/Terrasse)
- Hotel
- Auto
- Kino
- Therme/Pool
- Öffentliche Toiletten
- Umkleidekabinen
- Natur
Der Ort hängt jedoch davon ab, welche Vorlieben man hat und ob ein Adrenalin-Kick gewünscht ist.
Techniken beim Fingern
Einige Beispiele sind sanfte Streicheleinheiten, rhythmische Massagen, Druckpunktstimulation, Kreisbewegungen oder simple auf- und abgehende Bewegungen. Grundsätzlich ist es ratsam, langsam mit sanften Bewegungen zu beginnen und die Stimulation mit der Zeit zu steigern (z.B. mit mehr Finger, Druck oder mehr Reibung), wenn es für den Partner angenehm ist.
Abwechslung ist das Stichwort! Die Technik zu variieren, bringt viele Vorteile mit sich und trägt zur Abwechslung bei. Von kreisförmigen zu einfachen hin- und hergehenden Fingerbewegungen ist alles möglich, um eine intensive Stimulation zu erzeugen. Mit ein wenig Experimentierfreude kannst du herausfinden, welche Techniken deinem Partner am meisten Vergnügen bereiten.
Die aber wohl bekannteste Technik, die für das Fingern empfohlen wird, ist die sogenannte „Komm-her-Bewegung“. Damit kannst du eigentlich fast nichts falsch machen. Gelingt es dir, den G-Punkt zu treffen, ist der Orgasmus nicht mehr weit.
Geeignete Stellungen fürs Fingern
Im Grunde kannst du so gut wie alles machen, was du mit dem Penis auch machen kannst. Dementsprechend eignen sich auch alle Stellungen für die sexuelle Praktik. Dabei kommt es auch ganz darauf an, welche Stellungen und Vorlieben bevorzugt werden.
Fingern & Hygiene
Die Hygiene ist mit das Wichtigste, um ein sicheres und angenehmes Erlebnis zu haben. Die Hände sollten sowohl vor als auch nach dem Fingern gründlich gewaschen werden, um bakterielle oder virale Infektionen zu vermeiden.
Auch die Verwendung eines Kondoms kann dazu beitragen, ein hygienisches Erlebnis zu gewährleisten. Zudem ist es notwendig, dass alle Utensilien, die währenddessen verwendet wurden, sauber und steril sind, um mögliche Infektionen zu vermeiden.
Tipps
- Fingernägel schneiden, waschen und feilen
- Einsatz von Gleitmittel
- Anatomie kennen
- Auf Rhythmus achten!
- Auf Hygiene achten
- Langsames Einführen und zunehmende Steigerung der Fingeranzahl
- Kissen unter dem Becken platzieren
Quellennachweise:
¹ Behrendt S.: Was ist Fingern? Fingern: Eine sexuelle Stimulation, 2017. Online verfügbar unter: https://www.guterrat.de/was-ist-fingern, zuletzt geprüft am 01.03.2023