Discipline

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Discipline Definition

Was ist Discipline und wie funktioniert sie? Welche Herausforderungen gibt es und welchen Unterschied gibt es zwischen Unterwerfung und Disziplin? Wie wird sie ausgeführt werden? Das erklärt der Artikel ausführlich.

Definition: Discipline

Discipline  oder eben auf Deutsch Disziplin ist vorhanden, sobald Regeln aufgestellt sind und beachtet werden. Der devote Part muss sie anerkennen und ausführen. Discipline heißt also, dass sich jemand einem anderen unterordnen muss. Doch was oder wem muss sich dieser unterordnen? Bei Disziplin geht es vor allem darum, sich an Regeln zu halten. Nicht dem Menschen, der sie aufgestellt hat und jederzeit ändern kann. Das heißt, Discipline bedeutet auch Selbstdisziplin. Die Regeln werden freiwillig eingehalten.

Es geht im Grunde darum, dass der devote Part seinen Geist und Körper unter Kontrolle hat. Er muss seine persönlichen Grenzen finden. Darüber hinaus muss es sich verschiedene Fragen beantworten, nämlich, ob er sich überhaupt unterordnen kann und ob er das auch ertragen kann. Kann er sich kontrollieren und Impulse unterdrücken? Ist er bereit, die vorgegebenen Ziele zu erreichen? Discipline bedeutet auch, mit sich selbst zu kämpfen. Selbst wenn es zunächst so klingt, dass sich derjenige einer dominanten Person unterordnen muss, ist es doch nicht so.

Zumindest wenn moderne Discipline ausgeübt wird. Sie wird nicht von einer schwachen Person ausgeführt, sondern eher von einer starken. Im BDSM-Bereich ist oft die Rede von einem devoten Part, der außerdem passiv ist und Befehle erhält. Das ist in vielen anderen Teilen auch korrekt, doch bei Discipline kann nicht immer davon gesprochen werden.¹

Wie funktioniert Discipline?

Die Discipline  zu erhalten und neu aufzustellen, ist mit Disziplinierung möglich. Sie kann erforderlich sein, sobald der devote Part gegen Regeln verstoßen hat oder beim Verdacht, er hat sein Ziel aus den Augen verloren. Das Versagen des devoten Parts ist nur dann gegeben, wenn er nicht mehr zu 100 Prozent bei der Sache ist oder war. Er tut nicht mehr das, was er eigentlich könnte.

Dabei ist die Aufgabe des Dominanten im Zusammenhang mit Discipline  und Disziplinierung alles andere als leicht. Er muss sich erst einmal klar darüber sein, wie diszipliniert auch er sein muss. Die dominante Person gibt nicht nur die Tabus vor, sondern die Regeln ebenso, denen sich der Devote unterordnen muss. Er muss gegebenenfalls die Ausführung des devoten Parts überprüfen und Verstöße gegen die Regeln aktiv ahnden oder bestrafen.

Es gibt eigentlich zwei Arten von Discipline. In vergangenen Zeiten galten strenge Hierarchien, doch das hat sich in der modernen westlichen Welt geändert. Es gibt eine Demokratie. Das heißt, jeder Mensch genießt so viel Freiheit, wie es eben möglich ist. Andererseits muss aber auch die nötige Discipline  eingehalten werden. Ehe es die Demokratie gab, hatte Disziplin noch einen ganz anderen Stellenwert.

Damit haben viele Menschen unterschiedliche Bilder von Discipline. Da gibt es solche, die Disziplin wichtig finden, um zu erziehen, aber auch solche, für die Discipline  einen Wert darstellt. Hinzu kommt, dass die Menschen das Unterordnen früher als optimales Mittel für das Disziplinieren empfunden haben. In der heutigen Zeit ist es eher so, dass Selbstdisziplin gefragt ist. Im Grunde ist es so, dass das Kategorisieren von der eigentlichen Einstellung zur Disziplin abhängt.

Die Menschen, für die alte Werte von Bedeutung sind, denken, dass das meiste an Verantwortung in Bezug auf die Disziplin dem dominanten Teil überlassen werden sollte. Dazu gehören Eigenschaften wie das Bewachen der Einhaltung von Regeln. Zudem darf er auch bei Verstößen Strafen verteilen. Falls jedoch die Selbstdisziplin wichtiger ist, darf der Dominante den Devoten nur dabei unterstützen, Regeln einzuhalten und Ziele zu erreichen.¹

Damit die Disziplinierung erfolgen kann, sind Strafen und Belohnungen das geeignete Mittel. Hier gibt es fließende Übergänge zu anderen Erziehungsspielen im Bereich des BDSM. Das mag sich jetzt für einige wie eine Form der Manipulation anhören und weckt zum Teil auch sehr negative Erinnerungen an die Kindheit. Aber es gibt einen großen Unterschied, der oft im BDSM begründet ist. Die Spielart Discipline wird einvernehmlich und freiwillig durchgeführt und es gibt Grenzen, die beide Teile vereinbart haben. Nur innerhalb dieser bewegt sich die Disziplinierung.²

Herausforderungen bei Discipline

Es gibt einige Herausforderungen im Rahmen der Discipline  zu bewältigen. Für den dominanten Part heißt das, er muss die Verantwortung für das Disziplinieren übernehmen. Des Weiteren ist es auch an ihm, anspruchsvolle Regeln zu diktieren und dafür zu sorgen, dass der devote Part diese ernst nimmt und durchführt. Kommt es zu Verstößen, muss er eine angemessene Strafe finden. Falls er das nicht tut, verliert der devote Part an Achtung und wird den Regeln des dominanten Teils eine weniger wichtige Bedeutung bemessen. Das ist aber auch ganz normal, denn die meisten Menschen reagieren in dieser Konstellation so.

Der devote Part hat es sich dagegen zur Aufgabe gemacht, die Anforderungen des Dominanten optimal umzusetzen und dessen Vorgaben zu erreichen. Discipline ist nicht nur im Rahmen des BDSM an Regeln geknüpft, die einzuhalten sind, sondern auch im „normalen“ Leben. Da kann es schon vorkommen, dass diese nicht den eigenen Vorstellungen entsprechen. Hier muss der devote Part dann gegen seine eigenen Impulse handeln oder gewissen Annehmlichkeiten widerstehen. Das zu lernen, dauert mitunter sehr lange.²

Unterschied: Unterwerfung und Discipline

Es gibt Übergänge von Discipline  und Unterwerfung, die oft recht fließend sind. Sie lassen sich manchmal auch nicht komplett voneinander abgrenzen. Erziehung ist bei Discipline und Unterwerfung immer ein Mittel zum Zweck. Dennoch gibt es Unterschiede, die durch Beispiele besser erklärbar sind.

Der dominante Part trägt dem Devoten auf, unmittelbar etwas in sich einzuführen. Das ist eine klare Anweisung, die der Devote ausführt. Das ist ein Bereich der Unterwerfung. Stellt der dominante Part allerdings die Regel in den Raum, der Devote muss das täglich um eine bestimmte Uhrzeit tun und checkt dann, ob dieser sich an die Regel gehalten hat, handelt es sich um  Discipline.

Wird dem devoten Part vom dominanten verboten, eine bestimmte Phrase auszusprechen und er hält sich nicht daran, straft der Dominante ihn für eine bestimmte Zeit, zum Beispiel durch Knebeln. Das ist Discipline. Falls der devote Part im Spiel aufgetragen bekommt, nichts zu sagen, es aber missachtet, erhält er Schläge dafür. Das ist eine direkte Bestrafung durch Unterwerfung.²

Wie sollte Discipline ausgeführt werden?

Discipline zu betreiben, bedeutet Disziplinierung durchzuführen. Bei Verstößen gegen die aufgestellten Regeln oder beim Vernachlässigen von Zielen, kommt es zur Disziplinierung, damit der devote Part seine Lektion noch intensiver lernen kann. Von Bedeutung ist es dabei, dass er nicht nur gezüchtigt oder bestraft wird, sondern auch Lob erhält und positiv verstärkt wird. Das zeigt der dominante Part zum Beispiel, indem er Fortschritte positiv hervorhebt oder nette Worte für den devoten übrighat. Strafen werden verhängt, sobald es zu einem Vergehen kommt, und sollten im direkten Kontext stehen. So hat der devote Teil die Gelegenheit, sich zu bessern und sich noch mehr anzustrengen.

Dabei muss der Dominante darauf achten, was eigentlich gegen die Regeln verstößt. Solange der Devote sein Bestes gegeben hat, um dem Ziel näherzukommen, es aber trotzdem nicht schafft, handelt es sich nicht um einen Verstoß. Der Dominante muss in der Lage sein, zu differenzieren. Hat der Devote nicht genug Disziplin oder kann er Ziele einfach nur nicht erreichen?²

Quellennachweise

¹gentledom.de (o.J.):   Was bedeutet Disziplin im Kontext BDSM? Online verfügbar unter: https://gentledom.de/schlagwoerter/grundlagen/disziplin-und-bdsm/, zuletzt geprüft am 16.05.2022.

²Lynn (2021):  Discipline – Das erste D in BDSM. Online verfügbar unter: https://www.deviance.app/discipline/, zuletzt geprüft am 16.05.2022.