Anorgasmie ist ein frustrierender Zustand, bei dem Personen Schwierigkeiten haben, einen Orgasmus zu erreichen bzw. bleibt dieser oftmals komplett aus.
In diesem Artikel werden über mögliche Ursachen, die verschiedenen Arten, wie die Diagnose abläuft und wie dieser Zustand behandelt sowie vorgebeugt werden kann.
Inhaltsverzeichnis
Definition: Anorgasmie
Anorgasmie ist ein Zustand, der bei Männern und Frauen auftreten kann und durch die Unfähigkeit gekennzeichnet ist, einen Orgasmus zu erreichen oder ihn nicht erreichen zu können.
Obwohl es für viele Menschen ein Tabuthema ist, ist es ein weit verbreitetes Problem, das sowohl körperliche als auch psychologische Ursachen haben kann.
Arten von Anorgasmie
Es gibt verschiedene Arten von Anorgasmie, die wir im Folgenden beschreiben werden.
Primäre Anorgasmie
Sekundäre Anorgasmie
Situative Anorgasmie
Primäre Anorgasmie tritt auf, wenn eine Person noch nie einen Orgasmus erreicht hat, entweder durch Selbstbefriedigung oder durch sexuelle Aktivität mit einem Partner. Es ist ein seltenes Phänomen, tritt aber auf, und es ist wichtig, den Betroffenen zu helfen, es zu überwinden.
Sekundäre Anorgasmie tritt auf, wenn eine Person zuvor in der Lage war, einen Orgasmus zu erreichen, aber plötzlich nicht mehr in der Lage ist, dies zu tun. Es kann verschiedene Ursachen haben, wie z. B. Stress, Beziehungsprobleme oder eine körperliche Erkrankung.
Situative Anorgasmie tritt auf, wenn eine Person in bestimmten Situationen Schwierigkeiten hat, einen Orgasmus zu erreichen. Zum Beispiel kann eine Person in einer Beziehung Schwierigkeiten haben, einen Orgasmus zu erreichen, wenn der Partner in einer bestimmten Position ist.
Ursachen von Anorgasmie
Anorgasmie kann körperliche oder psychologische Ursachen haben. Im Folgenden werden wir einige der häufigsten Ursachen besprechen.
Körperliche Ursachen
- Hormonelle Probleme
Hormonungleichgewicht kann ein möglicher Auslöser dafür sein, dass eine Person Schwierigkeiten hat, einen Orgasmus zu erreichen. Bei Frauen ist ein niedriger Östrogenspiegel für trockene und unempfindliche Vaginalwände verantwortlich. Dies führt zu Schwierigkeiten und vor allem Schmerzen beim Erreichen eines Orgasmus. Ein niedriger Testosteronspiegel führt bei Männern zu Erektionsschwierigkeiten. Eine zu bekommen bzw. diese aufrechtzuerhalten ist dabei das Hauptproblem. Dies erschwert das Erreichen eines Orgasmus.
- Neurologische Probleme
Neurologische Probleme wie Parkinson, Multiple Sklerose oder Rückenmarksverletzungen können dazu führen, dass ein Mensch Schwierigkeiten hat, einen Orgasmus zu erreichen.
- Medikamente
Einige Medikamente können auch eine Anorgasmie verursachen. Antipsychotika, Antidepressiva und Blutdruckmedikamente können dazu führen, dass ein Mensch Schwierigkeiten hat, einen Orgasmus zu erreichen.
Psychologische Ursachen
- Angst und Stress
Stress und Angst können dazu führen, dass eine Person Schwierigkeiten hat, einen Orgasmus zu erreichen. Wenn eine Person sich Sorgen macht, ob sie den Partner befriedigen kann oder ob sie selbst befriedigt werden kann, kann dies zu Stress führen und den Orgasmus verhindern.
- Depressionen
Depressionen können auch dazu führen, dass eine Person Schwierigkeiten hat, einen Orgasmus zu erreichen. Eine Person mit Depressionen kann sich traurig oder hoffnungslos fühlen, was dazu führen kann, dass sie das Interesse an Sex verliert.
- Beziehungsprobleme
Beziehungsprobleme können ebenfalls dazu führen, dass eine Person Schwierigkeiten hat, einen Orgasmus zu erreichen. Wenn eine Person das Gefühl hat, dass sie nicht genug Aufmerksamkeit von ihrem Partner erhält oder wenn es Kommunikationsprobleme gibt, kann dies zu Schwierigkeiten beim Erreichen des Orgasmus führen.
- Sexuelle Traumatisierung
Sexuelle Traumatisierung kann dazu führen, dass eine Person Schwierigkeiten hat, einen Orgasmus zu erreichen. Eine Person kann Schwierigkeiten haben, sich beim Sex zu entspannen oder Vertrauen in ihren Partner zu haben, was dazu führen kann, dass sie Schwierigkeiten hat, einen Orgasmus zu erreichen.
Diagnose von Anorgasmie
Die Diagnose von Anorgasmie umfasst in der Regel eine körperliche Untersuchung und eine Anamnese. Der Arzt wird nach Symptomen und medizinischen Vorgeschichten fragen.
Wenn eine körperliche Ursache vermutet wird, kann der Arzt weitere Tests durchführen, um eine Diagnose zu stellen. Eine psychologische Bewertung kann auch Teil der Diagnose sein, insbesondere wenn psychologische Ursachen vermutet werden.
Behandlung von Anorgasmie
Die Behandlung hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. Im Folgenden werden einige der möglichen Behandlungen besprochen.
Körperliche Behandlungen
- Hormonelle Therapie
Wenn ein Hormonungleichgewicht die Ursache der Anorgasmie ist, kann eine hormonelle Therapie durchgeführt werden. Bei Frauen kann dies eine Östrogenersatztherapie umfassen, während bei Männern eine Testosteronersatztherapie durchgeführt werden kann.
- Neurologische Therapie
Bei neurologischen Problemen können eine physikalische Therapie oder eine medikamentöse Therapie durchgeführt werden. Eine physikalische Therapie kann dazu beitragen, die Muskelkontrolle zu verbessern, während eine medikamentöse Therapie dazu beitragen kann, Symptome zu lindern.
Psychologische Behandlungen
- Verhaltenstherapie
Verhaltenstherapie kann dazu beitragen, negative Gedankenmuster zu identifizieren und zu verändern, die Anorgasmie verursachen können. Es kann auch Techniken zur Entspannung und Stressbewältigung beinhalten, um die Angst vor dem sexuellen Akt abzubauen.
- Paartherapie
Wenn Beziehungsprobleme die Ursache der Anorgasmie sind, kann eine Paartherapie durchgeführt werden. Eine Paartherapie kann dazu beitragen, die Kommunikation zwischen den Partnern zu verbessern und das Vertrauen wiederherzustellen, was zu einer besseren sexuellen Erfahrung führen kann.
- Sexualtherapie
Sexualtherapie kann dazu beitragen, negative Gedankenmuster zu identifizieren und zu ändern, die Anorgasmie verursachen können. Es kann auch Techniken zur Entspannung und Stressbewältigung beinhalten, um die Angst vor dem sexuellen Akt abzubauen. Eine Sexualtherapie kann auch sexuelle Techniken und Positionen beinhalten, die zu einem Orgasmus führen können.
Prävention von Anorgasmie
Es gibt einige Dinge, die eine Person tun kann, um das Risiko von Anorgasmie zu reduzieren.
Eine gesunde Lebensweise kann dazu beitragen, das Risiko zu reduzieren. Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf können dazu beitragen, den Hormonspiegel auszugleichen und die körperliche Gesundheit zu fördern.
Eine positive Einstellung zur Sexualität und zum Körper kann dazu beitragen, das Risiko zu reduzieren. Es ist wichtig, sich selbst zu akzeptieren und sich wohl in seinem Körper zu fühlen. Eine offene und ehrliche Kommunikation mit dem Partner kann auch dazu beitragen, das Vertrauen und das Wohlbefinden im Schlafzimmer zu fördern.
Empfehlungen für Angehörige
Angehörige können eine wichtige Rolle dabei spielen, Betroffenen zu helfen, mit dem Zustand umzugehen und die richtige Behandlung zu finden.
Hier sind einige Empfehlungen für Angehörige von Menschen mit Anorgasmie:
- Unterstützung anbieten
- Empathie zeigen
- Auf die Bedürfnisse des Betroffenen achten
- Keinen Druck ausüben
- Gemeinsam nach Lösungen suchen
- Offenheit und Kommunikation