
Das Andreaskreuz, im Englischen als St. Andrew’s Cross bekannt und auch als St.-Andreas-Kreuz bezeichnet, ist ein weithin bekanntes Hilfsmittel für BDSM-Praktiken. Insbesondere wird es bei Bondage- und Fixierungsspielen verwendet, und es zählt zu den am häufigsten genutzten Möbelstücken in entsprechenden Studios oder privaten Spielräumen. Ursprünglich kommt der Begriff aus dem religiös-symbolischen Kontext – er ist benannt nach dem Märtyrer Andreas, der der Legende nach an einem X-förmigen Kreuz gekreuzigt wurde. In der BDSM-Szene hat das Andreaskreuz jedoch eine praktische, körperbezogene Funktion, die auf Konsens, Kontrolle und sinnlicher Machtausübung beruht.
Definition: Andreaskreuz
Ein Andreaskreuz ist im erotischen Zusammenhang ein Gestell, das in Form eines X angeordnet ist und in der Regel aus Metall oder Holz besteht. Es wird entweder an einer Wand montiert oder steht frei im Raum. An den vier Enden befinden sich Ösen, Schlaufen oder Ringe, an denen die Arme und Beine einer Person fixiert werden können – in aufrechter, leicht gespreizter Position.
Diese Stellung bietet einen guten Zugang zum gesamten Körper und ermöglicht sowohl sensorische Reize (z. B. durch Berührung, Flogger, Feder oder Wachs) als auch disziplinierende Elemente wie Spanking oder Machtspiele. Das Andreaskreuz ist kein Folterinstrument, sondern ein bewusst eingesetztes Spielgerät im Rahmen einvernehmlicher BDSM-Praktiken.
Anwendung in der Praxis
Das Andreaskreuz wird in der Regel verwendet, um eine Person in einer bestimmten Position zu fixieren, was sowohl psychologische als auch physische Effekte haben kann. Die Fixierung verstärkt das Gefühl von Ausgeliefertsein und Kontrollverlust, was im Rahmen von dominanten und devoten Rollenspielen ein zentraler Bestandteil ist.
Es eignet sich für viele Arten von Spielen: von leichter Reizüberflutung mit Federn oder Eiswürfeln bis hin zu intensiveren Praktiken wie Flogger-Einsatz, Candleplay oder Elektrostimulation. Dabei ist stets auf Kommunikation, Rücksichtnahme und Sicherheit zu achten.
Sicherheit und Verantwortung
Wie bei allen BDSM-Praktiken hat auch die Verwendung des Andreaskreuzes die Sicherheit aller Beteiligten oberste Priorität. Vor jeder Sitzung sollten eindeutige Vereinbarungen getroffen werden, einschließlich Safewords (Stoppwörter) und körperlicher Grenzen. Zudem ist es von Bedeutung, dass die fixierte Person nicht ohne Aufsicht bleibt, um Risiken wie Kreislaufproblemen, Krämpfen oder psychischer Überforderung vorzubeugen.
Um Belastung und Bewegung standzuhalten, sollte das Kreuz aus einem stabilen Material bestehen und professionell verarbeitet sein. Weiche Polsterungen, gepolsterte Fixierungen oder Karabiner mit Schnellverschluss können den Komfort und die Sicherheit weiter verbessern.
Psychologische Aspekte und Wirkung
Für viele Menschen spielt das Andreaskreuz nicht nur eine körperliche, sondern auch eine mentale Rolle. Das Fixiertsein kann Gefühle von Vertrauen, Hingabe und Lust am Kontrollverlust auslösen. Gleichzeitig empfinden viele dominante Partner*innen den Anblick der gespreizten, geöffneten Körperhaltung als ästhetisch und erregend.
Das Kreuz dient somit nicht nur als funktionales Möbelstück, sondern auch als symbolisches Element, das Machtverhältnisse sichtbar und spürbar macht – immer im Rahmen gegenseitiger Zustimmung.
Einsatzbereiche und Varianten
Andreaskreuze finden sich in:
- BDSM-Studios oder Clubs, oft fest installiert und robust verarbeitet
- Privaten Spielzimmern, manchmal klapp- oder zerlegbar für diskreten Gebrauch
- Portablen Varianten, die leichter transportiert und auf- bzw. abgebaut werden können
Einige Modelle sind zusätzlich mit verstellbaren Halterungen, Fesseln oder integrierten Polstern ausgestattet, um individuellen Vorlieben gerecht zu werden.
Fazit
Das Andreaskreuz ist ein symbolträchtiges BDSM-Möbelstück, das hauptsächlich zur Fixierung und für körpernahe Rollenspiele verwendet wird. Es gestattet eine breite Palette von Anwendungen – von sanfter Stimulation bis hin zu intensiveren Praktiken der Dominanz und Unterwerfung.
Dabei ist es immer wichtig, respektvoll und einvernehmlich mit dem Partner oder der Partnerin umzugehen und alle Sicherheitsaspekte zu beachten. Wenn es richtig verwendet wird, kann das Andreaskreuz eine bereichernde erotische Erfahrung bieten, in der Vertrauen, Kontrolle und Lust auf intensive Weise miteinander verschmelzen.