Wenn von Sexrobotern gesprochen wird, dann häufig in Zusammenhang mit der Zukunft des Sex. Doch wie genau finden Sexroboter ihren Platz in der sexuellen Welt? Werden menschliche Sexualpartner bald von Maschinen ersetzt? Was genau Sexroboter sind und was es wirklich mit der Zukunft des Sex auf sich hat, soll in diesem Beitrag geklärt werden.
Inhaltsverzeichnis
Definition: Sexroboter
Sexroboter sind Sexpuppen mit Künstlicher Intelligenz. Wenn von Sexrobotern gesprochen wird, dann häufig in Zusammenhang mit der Zukunft des Sex. Doch wie genau finden Sexroboter ihren Platz in der sexuellen Welt? Werden menschliche Sexualpartner bald von Maschinen ersetzt? Was genau Sexroboter sind und was es wirklich mit der Zukunft des Sex auf sich hat, soll in diesem Beitrag geklärt werden.¹
Geschichte und Entstehung des Sexroboters
Die Entstehungsgeschichte des Sexroboters ist noch sehr jung und nicht angeschlossen. Sie entwickelte sich aus der Virtual Reality und hat den Ursprung in Japan. Trotzdem beginnt die Geschichte der Sexroboter in verschiedenen Teilen der USA. Der Entwickler David Hines beschäftigte sich über Jahre mit Robotern und Künstlicher Intelligenz. Sein primäres Ziel war es zuerst seinen verstorbenen Freund zu imitieren. Darauf ergab sich die Entwicklung eines Roboters um seinen körperlich eingeschränkten Vater zu unterhalten. Aus dieser Idee entstand ein Roboter, welcher seinen Nutzern soziale Interaktion anbieten sollte. Teil dieser sozialen Interaktion war auch Sex.
Zeitgleich begann ein auf „RealDolls“ spezialisiertes Unternehmen in Kalifornien mit der Entwicklung von „Realbotix“, also Sexrobotern mit extrem menschlichen Aussehen. Ziel des Unternehmens ist es mit Virtual-Reality Erfahrungen Künstliche Körper zum Leben zu erwecken.
Der erste Sexroboter wurde 2010 in den USA vorgestellt. Seitdem wurden die Roboter immer weiterentwickelt und es kommen regelmäßig neuere und genauere Roboter auf den Markt.² Stand heute gibt es bereits Sexroboter, die einfache Bewegungen ausführen können, es gibt auch schon solche mit Stoßfunktion, die ihr Becken sehr realistisch bewegen können.³
Aufbau eines Sexroboters
Sexroboter sind aus zwei Teilen zusammensetzbar. Der Kopf und der Körper werden im Normalfall zerlegt, vor der Nutzung muss der Kopf montiert werden. Im Inneren verfügen die Roboter über ein Metallgerüst, damit können sie einfach in unterschiedliche Stellungen gebracht werden. Wie normale Sexpuppen bestehen die meisten Sexroboter aus TPE oder Silikon.⁴ Das Besondere an den Sexrobotern ist allerdings ihr „Innenleben“.
Sie verfügen durch ihre Künstliche Intelligenz, über unzählige Sensoren, über Sprachein- und Sprachausgaben sowie Augenbewegungen und Mimik. Die Bedienung des Roboters erfolgt über ein Eingabegerät, welches sich meist entweder im Rippenbereich oder am Hinterkopf befindet.² Generell unterscheidet man bei Sexrobotern zwischen jenen mit Sprachfunktion und jenen mit Bewegungsfähigkeit.⁵
Details und Design des Sexroboters
Es gibt ganz verschiedene Modelle von Sexrobotern, sie sind meist komplett vom Kunden personalisierbar. Generell bieten die meisten Hersteller bisher fast ausschließlich weibliche Modelle an. Die Intimzonen der Roboter sehen extrem realistisch aus, der Intimbereich kann zum Teil an die Vorstellungen des Käufers angepasst werden. Es gibt keine Sexroboter mit herausnehmbarer Vagina, dadurch kann diese so gestaltet werden, dass sie sich noch realistischer anfühlt. Die Roboter können unterschiedliche Vagina-, Mund- und Anustiefen haben, außerdem gibt es sie mit unterschiedlichen Brust-, Taillen- und Hüftumfang. Es gibt unzählig viele unterschiedliche Modelle auf dem Markt. Die Konfigurationsmöglichkeiten sind unendlich und gehen über Alter, Ethnie, Hautfarbe, Haarfarbe, Frisur und Brustgröße bis hin zu Augenfarbe, Lippenform oder Gesichtsausdruck. Sexroboter sind meist bis ins kleinste Detail komplett individualisierbar. Verschiedene Hersteller bieten auch eine große Auswahl verschiedener Outfits für die Roboter. Bei einigen Modellen sind sogar die Köpfe austauschbar.⁵ Sex mit einem Roboter ist anders als Sex mit einer echten Person. Der Vorteil ist allerdings, dass sie komplett nach dem eigenen Geschmack entworfen werden können. Außerdem können sie, da sie keine Gefühle haben, auch nichts Negatives ausdrücken. Sie können genau so programmiert werden, wie es sich der Kunde vorstellt. Die Wahrscheinlichkeit, dass einige Personen das Unperfekte oder Menschliche bei einer Sexpuppe vermissen, ist gegeben, deshalb muss jeder für sich selbst entscheiden, ob der Sexroboter für ihn geeignet ist.⁷
Anwendung und Nutzung des Sexroboters
Ein Sexroboter wird für den Sexualakt verwendet, durch seine Künstliche Intelligenz kann damit allerdings auch eine Unterhaltungen geführt werden. Kann er mit dem Smartphone verbunden werden, kann der Roboter auch über das Wetter informieren oder Mails abrufen.⁸ Generell kann der Roboter für jegliche Art von Sex genutzt werden. So gibt es mittlerweile auch männliche Transgender-Versionen. Vaginal-, Anal- und Oralsex sind also wie bei einer normalen Sexpuppe kein Problem.⁶ Ein Sexroboter kann nach Belieben für die eigenen sexuellen Vorlieben eingesetzt werden. Generell sollte der Roboter nach Gebrauch wieder in eine „gerüstschonende“ Position gebracht werden. Einige der Roboter können gebadet werden, wobei alle Öffnungen luftdicht verschlossen werden müssen, damit die Elektronik geschützt wird. Generell kann man mit einem Sexroboter aber nicht baden.
Pflege und Reinigung des Sexroboters
Pflege und Reinigung sind besonders wichtig, um dem Sexroboter ein langes Leben zu garantieren.
- wird der Roboter längere Zeit nicht genutzt, sollte er in einer neutralen Position gelagert werden, am besten gerade hinstellen oder flach hinlegen
- nach jedem Gebrauch sollte der Roboter unbedingt gereinigt werden
- die fest verbaute Vagina der Sexroboter sollte mit einer Vaginaldusche gereinigt werden. Dafür kann eine Mischung aus Wasser und Duschgel verwendet werden, die anschließend noch mit klarem Wasser nachgespült wird
- einmal im Monat sollte der Roboter grundgereinigt werden, dabei kann er mit Wasser und Duschgel gereinigt werden. Es gilt aufzupassen, dass kein Wasser in die nicht versiegelten Öffnungen dringt. Nach dem Waschen kann der Roboter mit Baby-Öl oder Babypuder behandelt werden. Dies schont das Material und macht es langlebiger.⁹
Funktionen des Sexroboters
Sexroboter können unterschiedliche Funktionen haben. Generell wird zwischen Sexrobotern mit Sprachfunktion, Sexrobotern mit Bewegungsfunktion und Sexrobotern mit beiden Funktionen unterschieden. Die Hauptfunktion aller drei Typen ist die Befriedigung der sexuellen Bedürfnisse ihres Käufers. Je nach Grad der Künstlichen Intelligenz können die Roboter mit Smartphones, Computern oder Fernsehern verbunden werden. Sie können sich auch teilweise Vorlieben des Käufers wie seine liebsten Fernsehprogramme oder Videospiele merken. Durch ihre Künstliche Intelligenz können sie ganz unterschiedlich programmiert werden, dabei kann sogar zwischen verschiedenen Charaktereigenschaften entschieden werden. Mit dem Smartphone verbunden kann auch der Gesichtsausdruck eines Sexroboters gesteuert werden.⁸
Sexroboter – Gefahren und Risiken
Eine Gefahr bei der Benutzung eines Sexroboters ist die Objektivierung von Sex. Dies bedeutet, dass eine Person nicht mehr der Mensch, sondern ein Objekt als sexuell anziehend empfindet. Für die Verwendung eines Sexroboters sollte sich der Käufer sehr gut informieren, des Weiteren sollte er sich bewusst machen, dass es sich um eine Maschine und keinen echten Menschen handelt. Generell gilt, je mehr sich ein Käufer über potenzielle Risiken von Sexrobotern informiert, desto mehr können diese auch reduziert und dadurch der Gebrauch des Roboters sicher gemacht werden.¹⁰
Kritik durch Experten
Experten kritisieren, dass Sexroboter darauf basieren, dass Frauen als Eigentum gesehen werden. Sexualisierung und Objektivierung von Frauen werden laut Experten durch Roboter gefördert.¹¹
Quellennachweise:
¹ aerzteblatt.de (2019): Sexroboter in der Therapie: Zunehmend positiver Trend. Online verfügbar unter: https://www.aerzteblatt.de/archiv/207146/Sexroboter-in-der-Therapie-Zunehmend-positiver-Trend, zuletzt geprüft am 29.03.2022
² DerStandard (2017): Das Rennen um den ersten Sexroboter geht in die Zielgerade. Online verfügbar unter: https://www.derstandard.de/story/2000056712192/das-rennen-um-den-ersten-sexroboter-geht-in-die-zielgerade, zuletzt geprüft am 29.03.2022
³ Van Horn, Isabelle (2021): Sexroboter – so aufregend wird die sexuelle Zukunft. Online verfügbar unter: https://www.apotheke-adhoc.de/branchennews/alle-branchennews/branchennews-detail/aktuelle-repraesentativbefragung-zeigt-vaginale-trockenheit-haeufiger-als-bisher-angenommen/, zuletzt geprüft am 29.03.2022
⁴ dolloro (o.J.): TPE Doll vs. Silikonpuppe– Welche Sex Doll eignet sich für dich?. Online verfügbar unter: https://www.dolloro.de/love-magazine/koerper-der-sexpuppe/unterschied-silikon-tpe/, zuletzt geprüft am 29.03.2022
⁵ Bloggerherz (2020): Sexpuppen-Bordelle – die Zukunft der Prostitution?. Online verfügbar unter: https://www.bloggerherz.de/sexpuppen-bordelle-die-zukunft-der-prostitution/, zuletzt geprüft am 29.03.2022
⁶ Dr. Loh, Janina (2019): Dating-Apps und Sexroboter: Wie Algorithmen unsere „Liebe“ prägen. Online verfügbar unter: https://algorithmenethik.de/2019/12/18/dating-apps-und-sexroboter-wie-algorithmen-unsere-liebe-praegen/, zuletzt geprüft am 29.03.2022
⁷ Bayrischer Rundfunk (2018): Homo Digitalis – Sexroboter und der digitale Höhepunkt. Online verfügbar unter: https://www.br.de/mediathek/video/die-zukunft-der-sexualitaet-3-7-homo-digitalis-sexroboter-und-der-digitale-hoehepunkt-av:5a6203d7ee06e30017875255, zuletzt geprüft am 29.03.2022
⁸ Stuttgarter Nachrichten (2018): Lebensgefährtin 6.0. Online verfügbar unter: https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.sexroboter-und-haushaltshilfe-lebensgefaehrtin-60.d6bce072-688b-4ab4-9167-80c1fc0f993e.html, zuletzt geprüft am 29.03.2022
⁹ dolloro (o.J.): Die Reinigung und Pflege deiner Real Doll. Online verfügbar unter: https://www.dolloro.de/love-magazine/reinigung-pflege/reinigung-pflege-sex-doll/, zuletzt geprüft am 29.03.2022
¹⁰ Gabler Wirtschaftslexikon (o.J.): Sexroboter. Online verfügbar unter: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/sexroboter-54157#head4, zuletzt geprüft am 29.03.2022
¹¹ Mendgen, Alisha (2020): Der Mensch in der Maschine. Online verfügbar unter: https://www.zeit.de/digital/internet/2020-02/sexroboter-sexualitaet-ki-digitalisierung-begehren?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F, zuletzt geprüft am 29.03.2022