Die BDSM Szene erweitert sich beinahe täglich. Immer mehr Frauen und Männer suchen nach dem sexuellen Kick, bei dem das Ausleben von BDSM unter die Haut geht. Aber mit Fesseln und Knebeln allein ist es beim BDSM noch lange nicht getan. Auch SM-Möbel nehmen bei diesen Sessions eine tragende Rolle ein. Hier sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt. Denn die SM-Möbel werden häufig individuell angefertigt, wodurch persönliche Wünsche umgesetzt werden können. Aber was steckt hinter der Inspiration? Welchen Zweck erfüllen diese speziellen Möbel? Und was sind typische SM-Möbel? Diesen und weiteren Fragen wird im nachfolgenden Artikel auf den Grund gegangen.
Inhaltsverzeichnis
Definition: SM-Möbel
Bei den SM-Möbel handelt es sich um Folter- oder Strafmöbel. Der Sklave (Bottom) soll bei der Session fixiert werden. Es gibt Spezialausführungen, die dem Zweck des BDSM dienen. Es gibt aber auch Möbel, die getarnt werden. Diese Möbel können für den SM Zweck modifiziert werden. Es handelt sich um Standard-Möbel, wobei die getarnten Geräte besondere Eigenschaften mit sich bringen. SM-Möbel für Sessions können auch in Studios und in sogenannten Dungeons genutzt werden.¹
Infos rund um SM-Möbel
SM-Möbel können für den privaten Gebrauch gekauft werden. Hier finden sich im Internet bereits zahlreiche Anbieter, die die speziellen Wünsche der Kunden umsetzen. Oftmals werden die SM-Möbel mit barocken Effekten versehen und kunstvoll gestaltet, um neue Dimensionen beim BDSM Sex zu ermöglichen.
In sogenannten Dungeons können SM Liebhaber die entsprechenden Möbel für ihre Sessions finden. Hierbei handelt es sich um sogenannte Studios oder auch Folterkeller, in denen die SM-Möbel gegen Aufpreis genutzt werden können. Das bringt den großen Vorteil mit sich, dass Privatpersonen für den Kauf dieser SM-Möbel keine hohen Investitionen leisten müssen.
Was ist die Inspiration dahinter?
Die Inspiration für diese Möbel kann sehr unterschiedlich sein. Vielen SM Liebhabern geht es in erster Linie um den sexuellen Kick, den die altertümlichen Möbel und Strafinstrumente mit sich bringen. Es gibt aber auch noch andere Inspirationen, die mit diesen Möbeln ausgelebt werden.
Es gibt Standardmöbel, die mit und ohne Geheimnis gekauft werden können. Diese SM-Möbel sind normale Möbelausführungen. Die eingebauten Geheimnisse können nur von den Nutzern aufgerufen werden. Demnach kann sich ein herkömmlicher Tisch nach Knopfdruck als Folterinstrument mit Verstrebungen, Ringen und weiteren Accessoires erweisen.
Spezialmöbel, die als Strafinstrument eingesetzt werden.
Spezialmöbel, die für besondere BDSM Spiele zum Einsatz kommen.
Möbel, die gezielt für die Fesselung eingesetzt werden.
Möbel für Klinikspiele, wie der gynäkologische Stuhl.
Es gibt auch Möbel, die für zärtliche Liebesspiele eingesetzt werden. Hier ist vor allem die Liebesschaukel zu nennen.²
Welchen Zweck erfüllen SM-Möbel?
Der Zweck hinter den SM-Möbel ist simpel. In erster Linie geht es darum, dass der Sklave (Bottom, devote Part) fixiert wird. SM-Möbel sollen die Sessions beleben, so dass jegliche Fantasie zwischen Top und Bottom ausgelebt werden kann. Hierfür werden unterschiedliche SM-Möbel konzipiert, die der Fantasie keine Grenzen setzen. Neben Klinikspielen können auch Bestrafungen und Fesselungen gezielt ausgelebt werden.
Was kosten SM-Möbel?
Der Kauf von SM-Möbel ist meist sehr kostspielig. Immerhin handelt es sich bei den meisten Möbeln um Sonderanfertigungen, bei denen individuelle Vorlieben und Wünsche umgesetzt werden. Die meisten SM-Möbel sind Einzel- und Sonderanfertigungen. Häufig werden gebrauchte medizinische Möbel für den BDSM-Bereich umgebaut und zweckentfremdet. Aufgrund der hohen Kosten nehmen viele BDSM-Liebhaber den Bau dieser SM-Möbel selbst in die Hand. Hier ist die Szene kreativ. Es haben sich bereits zahlreiche Foren gebildet, in denen ein reger Austausch über den Bau von SM-Möbel erfolgt.
Typische SM-Möbel
Es gibt eine breite Palette an SM-Möbel. Unterschiedliche SM-Möbel können für zahlreiche Zwecke bei den BDSM-Spielen zum Einsatz kommen.
Andreaskreuz
Das Andreaskreuz ist wohl eines der bekanntesten SM-Möbel. Dieses Teil besteht in den meisten Fällen aus Holz oder Metall, und weist die Form eines X-förmigen Kreuzes auf. Mit dem Andreaskreuz wird der Bottom fixiert. Der fixierende Partner (Top) hat beim Andreaskreuz Zugang zur Vorder- und zur Rückseite. Die Extremitäten werden aufgrund des Aufbaus gespreizt, und können mit Manschetten oder Seilen fixiert werden.
Die Füße stehen bei diesem SM-Möbel meist auf dem Boden. So lassen sich Verletzungen an den Gelenken und im Brustbereich verhindern. Alternativ werden auch sogenannte T-Kreuze verwendet. Diese bringen allerdings den Nachteil mit sich, dass der Bottom die Beine geschlossen hat, wodurch die Fantasie des Tops bei den BDSM Spielen eingeschränkt wird.³
Gynäkologischer Stuhl
Den gynäkologischen Stuhl kennt man aus den Ordinationen der Frauenärzte. Diese finden in vereinfachter Bauweise auch ihren Einzug in die BDSM Szene. Der Bottom kann auf den Beinhalterungen fixiert werden, wodurch er nicht mehr fliehen kann. Da die Beine bei diesem SM-Möbel gespreizt werden, kann der Top den Bottom ausgiebig in der Intimregion verwöhnen oder quälen.³
Pranger
Der Pranger gehört ebenfalls zu den SM-Möbeln, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Meistens besteht dieser aus zwei Brettern, die mit Scharnieren miteinander verbunden sind. Meist wird der Pranger am Ende eines Pfahls angebracht. An den Seiten befinden sich häufig Ösen, an denen dieses SM-Möbel befestigt wird. In den Brettern befinden sich Aussparungen für den Hals des Bottoms. Links und rechts können die Handgelenke fixiert werden.
Der Pranger im BDSM-Bereich weist häufig Verzierungen auf, und ist gepolstert. Der Zweck hinter dem Pranger ist vor allem die Fixierung des Bottoms. Je nach Bauart des Prangers können auch noch die Arme oder die Beine fixiert werden. Häufig wird der Sklave, aufgrund der Bauweise dieses SM-Möbels, nach vorne übergebeugt.³
Sklaven Box oder Black Box
Bei diesem SM-Möbel handelt es sich um eine Kiste, in die der Sklave eingesperrt wird. In den meisten Fällen besteht die Black Box aus Metall oder Holz. Die Kiste ist in häufig knapp bemessen, so dass der Sklave keine Möglichkeit hat, die Position selbstständig zu verändern. Dieses SM-Möbel ist meist lichtdicht gebaut. Es gibt aber Öffnungen für die Augen, durch die der Bottom blicken kann. Zudem weisen die Kisten oftmals Öffnungen für den Mund und andere Körperteile auf. Innerhalb der Kisten finden sich häufig zusätzliche Lustelemente wie Haken, Dildos und andere Sexspielzeuge.³
Sklavenkäfig
Der Käfig weist meist die Größe auf, dass ein Sklave darin Platz findet. Die Bauweise lässt eine Veränderung der Position nicht zu. Der Bottom ist – je nach Bauweise – gezwungen, dass er permanent stehen, sitzen oder liegen muss. Manche Käfige weisen im Inneren Konstruktionen für eine zusätzliche Fixierung auf.³
Sling oder Liebesschaukel
Die Liebesschaukel wird an der Decke oder an einer speziellen Konstruktion befestigt. Mit Hilfe von Gurten wird der Bottom fixiert. Der Top hat freien Zugang. So kann der Bottom nicht nur gequält werden. Auch der Geschlechtsverkehr ist möglich. Die Möglichkeiten der Fixierung sind vielseitig. Die Liebesschaukel findet auch bei soften SM-Paaren hohen Anklang.³
Smotherbox
Diese Box wird auch als Oralbox oder Toilettenbox bezeichnet. Das kistenähnliche SM-Möbel ermöglicht dem Top, dass er sich auf das Gesicht des Bottoms setzt. Hiermit kann nicht nur das Facesitting, sondern auch die Atemreduktion durchgeführt werden. Der Oralsex kann damit facettenreicher werden. Der Top kann aber auch Urin an den Bottom abgeben.³
Spanischer Reiter
Dieses SM-Möbel weist ein nach obenhin zugespitztes Querholz auf. Der Bottom wird auf diesem fixiert. Die Füße des Sklaven berühren meist nicht den Boden, so dass sein gesamtes Gewicht auf der Kante ruht. Mit zusätzlichen Gewichten an den Beinen kann der Druck auf das Schambein erhöht werden. Die Oberkante ist meist gepolstert. Der spanische Reiter ist zwar unangenehm, ruft aber aufgrund der modernen Bauweise keine Verletzungen hervor, wie dies bei der historischen Ausführung der Fall war.³
Streckbank oder Streckreiter
Dieses SM-Möbel entstand nach den historischen Vorgaben der Streckbank. Der Bottom wird an den Händen und Füßen fixiert. Meist besteht die Streckbank aus Holz. Ketten und Seile, die sich an den Händen und Füßen befinden, werden mit Kurbeln gespannt. So entsteht ein mechanischer Zug auf die Gelenke, was Schmerzen mit sich bringt. Vorsicht: Überdehnungen können zu Verletzungen führen.³
Toilettenstuhl
Herkömmliche Toilettenstühle sind aus dem Bereich der Krankenpflege bekannt. Diese SM-Möbel wurden speziell für den BDSM-Bereich konzipiert. Die Toilette wird über den Kopf des Sklaven angebracht. Hierdurch kann der Top die Exkremente direkt an den Bottom abgeben.³
Vakuumbett
Bei diesem SM-Möbel handelt es sich um einen Ganzkörperschlafsack. Das Material ist luftdicht. Mit speziellen Vakuumpumpen kann die Luft abgesaugt werden. Hierdurch wird das Gefühl der Fixierung verstärkt. Meist werden die Vakuumbetten aus Latex hergestellt. Dies steigert den sexuellen Reiz bei Fetisch- und Latex-Liebhabern.³
Quellennachweise
¹enzyklo.de (o.J.): SM-Möbel Ergebnisse. Online verfügbar unter: https://www.enzyklo.de/Begriff/SM_M%C3%B6bel, zuletzt geprüft am 23.05.2022.
²lechzen.de (o.J.): „SM-Möbel (BDSM-Möbel)“ Was bedeutet dieser Erotik-Begriff? Online verfügbar unter: https://www.lechzen.de/Lexikon/SMMoebel, zuletzt geprüft am 23.05.2022.
³wikiwand.com (o.J.): SM-Möbel. Online verfügbar unter: https://www.wikiwand.com/de/SM-M%C3%B6bel, zuletzt geprüft am 23.05.2022.