Was ist Spanking und wie wird es ausgeübt? Woher kommt der Begriff und wie ist er entstanden? Wie sollte es am besten praktiziert werden und welche Züchtigungsinstrumente gibt es in dieser Hinsicht? Welche Stellungen sind geeignet und welche Risiken gibt es beim Spanking. Der Artikel liefert Antworten auf alle Fragen.
Inhaltsverzeichnis
Definition: Spanking
Spanking ist ein Begriff, der für erotisches Schlagen genutzt wird. Meist handelt es sich dabei um Schläge mit der Innenfläche der Hände, die auf das Gesäß treffen. Dieses kann bekleidet oder unbekleidet sein. Die Schläge dienen der sexuellen Stimulation und können vor oder während des eigentlichen Akts erfolgen.
Es gibt nicht nur eine einfache Art, sondern auch solche, die zum BDSM gehören. Die Ausübung erfolgt auf der Basis von sadomasochistischen Praktiken. Zum Spanken werden nicht nur die Hände, sondern oft auch Stöcke, Paddles, Flogger, Peitschen und andere Utensilien eingesetzt.¹
Herkunft und Entstehung des Begriffs Spanking
Die Bezeichnung kommt aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Allerdings wurde sie noch für „fein“ oder „sehr groß“ benutzt. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde der Begriff erweitert und stand für „lebhaft in Bewegung“, im Sinne von Pferden. Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Spanking dann als Bezeichnung verwendet, die das Bestrafen von Kindern beschrieb.¹
Wie praktiziert man Spanking am besten?
Die Praktik sollte nur dann eingesetzt werden, wenn alle Beteiligten damit einverstanden sind. Hier ist also Einvernehmlichkeit von großer Bedeutung. Nur so kann es sich um ein stimulierendes Erlebnis für beide Seiten handeln. Die Intensität der Schläge sollte ebenfalls vorher mit den Beteiligten besprochen werden. Ohne eine Einigung sollte kein Spanken erfolgen. Zu Beginn sollten die Schläge eher leicht sein. Die Intensität lässt sich langsam steigern.
Beim Spanken können verschiedene Instrumente eingesetzt werden. Welche das sind, bedarf ebenfalls einer Klärung vorab. Verfügbar sind verschiedene Utensilien. Neben der Hand können das unterschiedliche Hilfsmittel sein. Die Anspannung der Hand beeinflusst die Art der Spanks. Zum Einsatz kommen dabei neben Paddles, Stöcken und Peitschen auch ganz alltägliche Gegenstände, zum Beispiel Bürsten und ähnliches.
Es ist essenziell, sich vorher über die verschiedenen Hilfsmittel und die Intensität zu informieren, mit denen die unterschiedlichen Körperstellen geschlagen werden. Nur so lassen sich böse Verletzungen des devoten Parts vermeiden. Um auf der sicheren Seite zu sein, können die Spanks bei unerfahrenen Paaren nur leicht mit der Hand ausgeführt werden. Mit der Zeit und zunehmender Erfahrung können sich die Spanks steigern.²
Spanking: Züchtigungsinstrumente
Für das Spanking kommen verschiedene Züchtigungsinstrumente zum Einsatz. Doch welche sind das?
- Hände
- mehrsträhnige Peitschen aus verschiedenen Materialien
- einsträhnige Peitschen
- neunschwänzige Katze
- Rohrstöcke
- Ruten
- Reitgerten
- Paddles
- Tawses
- Teppichklopfer
- Kochlöffel
- Gürtel
- Flogger
Je nach Instrument hinterlässt es verschiedene Spuren in unterschiedlicher Härte. Bei Schlägen mit der Hand ist die Intensität leicht. Sie hinterlässt eine Rötung, aber kaum bleibende Spuren. Ab und zu können dadurch blaue Flecken entstehen. Mehrsträhnige Peitschen aus Leder hinterlassen aushaltbare Schmerzen und eine Rötung. Es können blaue Flecken bleiben.
Mehrsträhnige Gummipeitschen fühlen sich heftig an und hinterlassen starke Rötungen. Auch Striemen können sichtbar sein. Die einsträhnige Peitsche erzeugt starke Schmerzen und stark sichtbare Striemen, die sich blau verfärben können. Der Einsatz der neunschwänzigen Katze ist gefährlich und sollte ausbleiben. Es entstehen schmerzende Striemen, die sogar aufplatzen und Blutungen erzeugen können. Die Wunden heilen schlecht und sind tief.
Mit Rohrstöcken sind leichte bis harte Schläge möglich. Sie hinterlassen dünne oder dicke Striemen und blaue Flecken. Schmerzen bleiben lange erhalten, die Striemen auch. Ruten aus Kunststoff verursachen scharfe Schmerzen und dünne, dunkelrote Striemen. Diese bleiben lange sichtbar und führen zu Sitzproblemen. Reitgerten erzeugen leichte bis scharfe Schmerzen mit dünnen Striemen oder stärker sichtbaren Zeichen. Diese verheilen jedoch recht schnell.
Paddles erzeugen mittlere Schmerzen mit einer starken Rötung. Blaue Flecken bleiben für einen längeren Zeitraum sichtbar. Tawses verursachen mittlere Schmerzen und deutlich sichtbare Rötungen, blaue Flecken und ein wundes Gefühl. Teppichklopfer sind für mittlere Schmerzen verantwortlich und hinterlassen Striemen und Hämatome. Kochlöffel schmerzen leicht bis mittel, verursachen rote Flecken und später blaue Flecken auf der Haut. Die Schmerzen können nachhallen.
Gürtel sind recht moderat, hinterlassen aber breite Striemen und sehr dunkle, blaue Flecken. ³
Welche Stellungen sind für Spanking geeignet?
Je nach Instrument sind beim Spanking verschiedene Stellungen möglich. Beim Schlagen mit der Hand wird die Person am besten über das Knie gelegt. Mehrsträhnige Peitschen aus Leder erfordern gebeugte Stellungen. Derartige Gummis eignen sich ebenfalls bei gebeugten Personen. Einsträhnige Peitschen erfordern eine nach vorne gebeugte stehende Stellung. Bei der neunschwänzigen Katze ist jede Stellung möglich.
Rohrstöcke werden gebeugt oder liegend eingesetzt. Kunststoffruten dagegen in gebeugter Stellung, die Person liegt auf. Reitgerten können gebeugt stehen oder über eine Sessellehne gebeugt genutzt werden. Paddles können stehend, gebeugt oder gebeugt mit den Händen auf den Knien eingesetzt werden. Bei Tawses sind fast alle Stellungen möglich. Die Stellung beim Teppichklopfer ist stehend. Beim Schlagen mit dem Kochlöffel wird die Person über das Knie gelegt, beim Schlagen mit dem Gürtel beugt sie sich vor.³
Risiken von Spanking
Beim Spanking können dem Ausführenden viele Fehler unterlaufen. Das birgt zahlreiche Risiken. Um die Verletzungsgefahr zu vermeiden, sind unbedingt Anatomiekenntnisse erforderlich. Zudem sollten die Gefahren der Instrumente bekannt sein und die jeweilige Technik trainiert werden. Wichtig ist dabei die Praxis, denn es gibt zwar Bücher über die verschiedenen Methoden beim Spanking, doch das ist nur Theorie. Gelernt wird am besten von einem erfahrenen Mentor und anschließend sollte bei toten Gegenständen geübt werden. Später können dann Selbstversuche unternommen werden, um das Gefühl für die Härte beim Spanking zu bekommen. Erst dann erfolgt das Spanking beim Bottom.
Am sichersten und ungefährlichsten ist das Spanking mit der Hand, ohne irgendwelche anderen Instrumente. Die beste Körperregion für das Spanking ist das Gesäß. Alle sensiblen Bereiche dort sind durch Muskeln und die Fettschicht geschützt. Die anderen Körperregionen sind dagegen Gefahren ausgesetzt. Bestimmte Bereiche dürfen nicht durch Spanking betroffen sein. Das gilt zum Beispiel für den Hals, die Wirbelsäule, die Hoden und die Gegend um die Nieren herum.
Wie gesagt, ist das Spanking mit der Hand am sichersten. Falls die Schläge zu hart sind, schmerzt es den Top ebenfalls. Daher ist die Härte beim Spanking mit der Hand begrenzt. Das Schlagen mit der Hand ist zudem einfacher, sobald es um die Koordination der Augen und Hände geht. Das Spanking fängt langsam und stimulierend an. Zunächst wird das Gesäß mit den Händen gestreichelt, massiert und geknetet.
Die Stärke der Schläge und die Häufigkeit steigert der Top nur vorsichtig und langsam. Zudem muss er auf die Reaktionen des Bottoms achten. Manche Personen mögen eher die Fantasie von Schlägen, die Schmerzen dabei aber eher weniger. Falls sich das Paar noch nicht allzu gut kennt, ist es zu Beginn schwierig, das richtige Maß zu finden. Daher muss der Bottom immer wieder nach seinem Befinden gefragt werden. Dabei soll dieser mitteilen, wie erträglich für ihn jeder einzelne Schlag ist.
Es gibt beim Spanking noch mehr zu beachten. Hat jemand regelmäßig Medikamente wie Aspirin eingenommen, die blutverdünnend und gerinnungshemmend sind, können viele blaue Flecken die Folge davon sein. Das gilt es bei allen Medikamenten zu berücksichtigen, die für eine Blutgerinnung sorgen. So lassen sich diese Risiken besser vermeiden.⁴
Quellennachweise
¹OnlineSprache: Spanking. Online verfügbar unter: https://www.onlinesprache.de/begriffe/sexuell/spanking/, zuletzt geprüft am 22.05.2022.
²Carina Starklauf (2020): Spanking: So funktioniert die Sexpraktik. Online verfügbar unter: https://praxistipps.focus.de/spanking-so-funktioniert-die-sexpraktik_117264, zuletzt geprüft am 22.05.2022.
³Redaktion BDSM-Lounge: Unsere schlagenden BDSM-Tips für den Top und den Bottom. Online verfügbar unter: http://bdsm-lounge.de/spanking-tips, zuletzt geprüft am 22.05.2022.
⁴Redaktion Datenschlag: Das Minimum an sadomasochistischer Sicherheit. Online verfügbar unter: https://www.daten-schlag.org/txt/minsi.html#spank, zuletzt geprüft am 22.05.2022.